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Daraus insbesouders und aus allen Verwaltungsmaximen erhellt die Gemeinschaftliche der Interessen zwischen der Stadt und dein Bür- gerspitale, insofern als schon in den ältesten Zeiten die Gemeinde jeden Abgang des Bürgerspitales, welcher im Einkommen des letzteren seine Bedeckung nicht fand, aus dem Eommunnl-Einkommen berichtigte.

Ungeachtet der Grundstock des Fondes in gestifteten Vermö- genschaften besteht, hat die Gemeinde seit der Entstehung des Spitales und im ganzen Zeitabschnitte den Fond ausschließlich und allein geleitet und durch selbstgewählte Organe verwaltet, so daß dem Bürgerspitnle nebst der Eigenschaft einer Stiftung auch die eines Gemeinde-Institutes nicht abgesprochen werden kann.

Abschluß des Zeitabschnittes.

Wir glauben mit dem bisher Gesagten ein kurzes übersichtliches Bild vorn alten Bürgerspitnle vor dem Kärnthnerthore gegeben zu haben, und es erübrigt uns noch, den Ausgang dieses Zeitabschnittes zu erwäh­nen. Derselbe knüpft sich an die erste Belagerung Wiens durch die Tür­ken und wurde durch diese veranlaßt.

Es war nämlich im Monate September 1529, als zahlreiche Volksmassen, all ihr bewegliches Habe mit sich führend, vorn Lande herein hinter die Stadtmauern flüchteten und die Kunde mitbrachten, daß der Erbfeind der Christenheit, die Türken, gegen Wien vorrücke. In aller Eile mußten die Bertheidigungsmaßregeln getroffen werden, und mitten in seinem stillen, wohlthätigen Wirken war auch dem Bürgerspitnle die Nach­richt zugekommen, daß seine Gebäude vor denr Kärnthnerthore aus Rück­sicht der Vertheidigung geschleift werden müßten.

Die Armen, die wichtigsten Urkunden und Schriften und die beweg­lichen Geräthschasten wurden so schnell als möglich in das Himmelpsorten- Kloster und andere geistliche Häuser innerhalb des Kärnthnerthores in Sicherheit gebracht und sonach die Gebäude des Bürgerspitals vor dem