für den Stifter, dann für den Landesfürsten nnd für die Wohlthäter des Spitales tägliche Gebete verrichten. Dieses Siechenhaus hat nie eine nenneuswerthe Vermögenschaft erworben, die Armen blieben vorzüg- lich auf das Almofen beschränkt, weshalb es auch mit St. Marx und mit diesem zum Bürgerspitale ineorporirt wurde. Im Klagbaum wareri fortwährend 1012 Personen untergebracht, bis es 1785 ganz ausge­lassen wurde. Die wenigen Stiftungen, welche das Siechenhaus hatte, oder die bis 1785 gewidmet wurden, sind noch jetzt beim Bürgerspitale und werden daselbst fortwährend als Klagbaumstiftungen derart persol- virt, daß bis 1811 12 Personen und seither 6 Personen verpflegt werden mit der Verpflichtung, die stistbriesmäßigen Gebete zu verrichten.

Das Spital zu St. Marx hatte immer eine eigene Ver­waltung, welche nach der ersten Belagerung Wiens durch die Türken, als die Gemeinde die Oberleitung erhielt, aus dieselbe Weise wie im Bürgerspitale eingeführt wurde. Schon im 14. Jahrhunderte wird eine Eapelle zum heil. Johannes bei St. Marx genannt, welche gut dotirt war. Die jetzige Kirche wurde jedoch erst im 16. Jahrhunderte, wahr­scheinlich nach dem Jahre 1529 gebaut, weil alle in derselben noch sicht­baren Grabsteine aus dieser Zeit stammen. Den Bau des Thurmes ver­legt eine Inschrift an der Außenseite desselben in die Jahre 1626 und 1627, als Michael Pekh von Amberg, äußerer Rath in Wien, Obervater des Spitals gewesen ist.

Die V erm'ö gensch asten des Spitales zu St. Marx gelangen erst nach 1529 durch verschiedene größere Stiftungen zu einer mehreren Bedeutung und bestanden größtentheils in Aeckern, Gärten, Wiesen und Weingärten, welche von jeher selbst bewirthschaftet wurden. Von dem Erträgnisse der Wirthschaft deckte das Spital seine Auslagen und hat im 17. Jahrhunderte fortwährend 150200 Kranke verpflegt.

Als jedoch im Jahre 1683 von den Türken Haus und Wirthschaft zerstört, Felder und Weingärten verwüstet, der Wein abgelassen und das Vieh hinweggetrieben waren, konnte sich das Spital in seiner Vermögens- gebahrung nicht mehr erholen , daher es 1706 aus Beseht der Regie-