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rung mit dem Bürgerspitale incorporirt wurde, das ohuehin au St. Marx mehrere Forderungen hatte.

Unter der Verwaltung des Bürgerspitales wurde St. Marx gleich anfänglich erweitert und durch neue Gebäude vergrößert. Es wurden eigene Abtheilungen für Schwangere, Wahnsinnige, innere und äußere Kranke verschiedener Art errichtet und im Spitale fortwährend 300 bis 500 Personen verpflegt.

Mit Ausnahme kleinerer Abänderungen verblieb St. Marx in dieser Verwendung bis 3784, in welchem Jahre die sämmtlichen Kranken in das neue allgemeine Spital übersiedelten.

Nach St. Marx dagegen wanderten Anfangs des Jah­res 1785 aus dein Bürgerspitale in der Stadt 87 gebrechliche arme Bürger und Bürgerswitwen und von dieser Zeit an war St. Marx das Vcrsorgungshnus für Wiener Bürger.

Es liegt am äußersten Ende der Landstraße in einem verschobenen Rechtecke gebaut. Die Grundarea des Gebäudes sammt Hofräumen be­trügt 3 Joch 1151 Klafter. Gleich beim Haupteingange befindet sich die Kirche, links an der Verwnltungskanzlei vorbei sind ebenerdige Pfründner- zimmer, über diesen im 1. Stocke die Verwalterswohnung. Am Ende des Ganges führt eine Stiege zu den Pfründnerzimmern im 1. Stocke mit eini­gen kleinen Seitentractcn. Ebenerdig sind hier die Lokalitäten für dieTrai- terie, für die Magazine und weiter zurück das Badhaus. An diesen linken Haupttract schließt sich die Einfriedungsmauer und wendet sich gegen den ! rechten Haupttract, wo zunächst die Wohnung des Arztes und 4 Kranken­zimmer und daran anstoßend die Localitäten des Bräuhauses sich befinden.

Von dem Haupteingange rechts biegt um eine stumpfe Ecke das Bierschanklocale, rückwärts desselben befindet sich das Backhaus und über der Straße, abgesondert vorn Versorgungshause, gehört noch ein kleines Häuschen,,Schmidhaus" genannt, zum Versorgungshause.

Rückwärts des Bräuhauses, am Linienwall, ist der Garten mit einem Flächenraume von I Joch 1312 Klafter, welcher zur Benützung für die Ar­men, für den Verwalter, Bräumeister und Bierschankpächter abgetheilt ist.

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