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duftet, ohne Absicht, aus natürlichem unaufhaltba» rem Triebe.

Vergessen Sie bei Ihrem Anzüge nicht die Sittsamkeit, die Schamhaftigkeit, die zarte Weib­lichkeit. Suchen Sie die Mittelftraße zwischen dem Allzufreien und Allzusteifen, zwischen dem unnatür. liehen spröden Verhüllen und dem urrjungfraulichen koketten Entblössen. Lassen Sie sich Reinlichkeit, Sim­plicität, Geschmack, sorfältige Wahl Ihrer Kleidungs­stücke empfohlen seyn.

Denken Sie an dieß Alles, ehe Sie ausgehen, sprechen Sie aber nicht davon in Gesellschaften, be- sonders vor Männern, wenn Sie nicht für eitel und kindisch gelten wollen. Halten Sie auch mit dem Ausruf der Bewunderung zurück, wenn eine Ihrer Freundinnen mit einem neuen Kleide in das Zimmer tritt, daß es nicht scheine,, als interessier Sie der Anzug mehr als die Person.

Immer geputzt seyn, heißt nicht wissen, wie man gefallt. Was man täglich sieht, macht wenig Freude. Nur Reinlichkeit und guten Geschmack erwartet man täglich von Ihnen.