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in diefer IIinficht können bei Verftändigen und Erfahrenen gar keinen Werth haben.

Ich für meine Perfon bin aus diefem Grunde vorzüglich feft entfchloffen, weiblichen Zuhörerinnen zu meinen Vor- lefungen niemals den Zutritt zu geftatten. Aufserdem habe ich mich nicht zum Mädchenlehrer ausgebildet, habe keine Berufung an eine Anftalt zum Unterrichte von jungen Mädchen angenommen, kann alfo auch nicht zum Unter­richten derfelben genöthigt werden.

Weibliche Gymnafien, weibliche Univerfitäten würden alfo die erften Anforderungen fein, welche man an den Staat {teilen müfste, wollte man dem weiblichen Gefchlechte den Weg zu wiffenfchaftlichen Studien, und den auf fie begründeten Berufszweigen Medicin, Jurisprudenz, Theologie, Gefchichte, Lehramt etc. eröffnen. Die Vertreter der falfchen weiblichen Emancipation find auch gar nicht blöde in diefer Hinficht. Allein in Europa wird die Sache wohl ernfter geprüft, und die natürliche Befähigung des weib­lichen Gefchlechtes zu wiffenfchaftlichen Studien und Be­rufsarten genauer erwogen werden. Jene Lobredner thun zwar, als wenn diefe principielle Frage gar nicht exiftire, als wenn nur eine falfche Richtung der Culturentwicklung die Frauen von einem auch für fie erreichbaren Culturzweck abgehalten und ihnen den Weg abgefchnitten habe, den unfere Zeit endlich ihnen frei zu geben fich genöthigt fehe. Allein die Gefchichte widerfpricht folchem Vorgeben auf das Beftimmtefte.

Es ift einmal unzweifelhaft: auf die Dauer fiegt zuletzt immer der Stärkere und beweift fich dadurch als der Stärkere. Der Sieg, den das männliche Gefchlecht überall unter allen Umftänden und in allen Beziehungen, wo es fich um Wiflenfchaft und Fortfehritt handelt, zuletzt über das weibliche davongetragen, beweifet die fchwächere natürliche Anlage des letzteren. Wären beide auch nur gleichgeftellt, fo würde diefer Sieg irgendwie und irgendwo