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auch nicht immer thun, dafs fie fich auch dazu bilden müffen, das beweifet das Urtheil manches hochgeftellten Arztes, der auch zu Krankenwärtern und Pflegern lieber Männer, als Frauen haben wollte. Allein ich glaube, das betraf und betrifft nur mangelhaft oder fchlecht geleitete und gebildete Krankenpflegerinen, welche Nebenzwecke, be- fonders fanatifch religiöfer oder meiftens kirchlicher Art, verfolgen. Die reine, unverfälfchte weibliche Natur befitzt unzweifelhaft alle und die vortrefflichften Eigenfchaften zur Krankenpflege. Man forge, dafs diefe Eigenfchaften ge­pflegt, gebildet und verwendbar gemacht werden, und man wird dem weiblichen Gefchlechte einen gröfseren Dienft leiften, als wenn man ihm einen Beruf aufpfropfen will, zu deffen befriedigender Löfung ihm von Natur die Eigenfchaften und Kräfte verfagt find.

Ich fchliefse mit dem Ausfpruche Sömmerings:

»Aliam corporis humani fabricam et ftrudturam, pulchram et perfectam efle vocandam in foeminis, aliam in viris.«

und reihe daran noch die »Beherzigung« unferes gröfsten Dichters:

Eines fchickt fich nicht für Alle!

Sehe jeder, wie ers treibe,

Sehe jeder, wo er bleibe,

Und wer fleht, dafs er nicht falle.