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Organischen. Ohne Wasser könnte keine Pflanze bestehen, da' sie erst ihren Nahrungsstoff im Wasser ausgelost aufnehmen kann. Thier und Mensch würden ohne das Dasein des Wassers kein Dasein haben. Beide können nur leben, wenn sie Nahrung aufnehmen und diese verdauen. Die Verdauung ist aber eine Verflüssigung der Nahrungsstoffe, ohne das Wasser wäre also keine Verdauung, somit keine Blutbildung und darum keine Er­nährung möglich. Ja auch die Ausscheidung der für den Kör­per nutzlosen Stoffe würde ohne das dem Körper zugeführle Wasser nicht von Statten gehen, und der Organismus müßte erkranken.

9.

Der Kaffee.

Ein altes Sprüchworl sagt:Andre Zeiten, andre Sitten." Wohl könnte man auch sagen:Andre Zeiten, andre Nahrungs­mittel." Wenn nun zwar auch viele der ältesten Nahrungs­mittel noch bis heute als solche auf unserm Tische zu finden sind, so haben wir doch manche, von denen unsere Vorfahren nichts wußten. Vor noch nicht 200 Jahren suchte man verge­bens auf dem Frühstückstische die dampfende Kaffeekanne. An deren Stelle stand eine Schüssel, mit einer nahrhaften Suppe gefüllt. Nur ganz vereinzelt finden wir noch eine Familie, wo solcher Gebrauch im Gange ist; auch in der geringsten Hütte trinkt man heutzutage seinen Kaffee, und sollte es auch nur ein Ausguß auf leidigen Cichorien, Mohrrüben, Gerste u. s. w. sein.

Die Kaffeebohnen sind die Samen eines BaumeS, der im Lande Habesch in Afrika heimisch ist. Von hier wanderte er nach Arabien, nahm dann seinen Weg nach Ostindien und ge­langte schließlich sogar nach Amerika. In Europa fand man den Gebrauch des Kaffees am frühesten in Konstantinopel, und hier hießen die ersten KaffeehäuserSchulen der Erkenntniß." Dichter und Weise versammelten sich in diesen Schulen. In der Mitte des 17. Jahrhunderts wurde das erst« Kaffeehaus