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in London eröffnet. Später kam das Kaffeelrinken nach Frank­reich und hat sich endlich in alle Länder Europas eingeschlichen und festgesetzt. Nach Deutschland kam der Kaffee 1670.

Betrachten wir zuerst den Spender der Gabe, die so freu­dig weit und breit ausgenommen wurde und für Viele unent­behrlich geworden ist.

Der Kaffeebaum, aus der Familie der Rubiaceen, erreicht eine Höhe von 1520 Fuß, sein Stamm wird 45 Zoll dick. Die immergrünen, saftreichen, dicken Blätter sind den Po- meranzenblättern ähnlich. Die Blüthen haben im Geruch, wie in der Farbe und Gestalt Aehnlichkeit mit den Jasminblüthen und fallen bald ab. Die Früchte sind zweisamige Beeren, die anfangs grün, später hellroth und endlich dunkel violett werden. Der Baum hat den Vorzug, daß er allezeit Blüthen und Früchte zugleich trägt, so daß man die letzter» 23 mal im Jahre einsammelt.

Zur Zeit der Reife schüttelt man die Früchte und trocknet sie an der Sonne, damit die fleischige Hülle der Bohne an- dörrt, so daß sie mittelst schwerer Walzen leicht von denselben getrennt werden kann. Die Bohnen werden gereinigt, nochmals von der Sonne getrocknet und sorlirt.

Es giebt verschiedene Sorten Kaffee. Der schönste ist der arabische (Mocka-Kaffee). Dieser kommt aber nicht häufig auf dem Frühstuckstische der Deutschen vor. Seine Bobne ist groß, unregelmäßig, dunkelgelb, rundlich und oft noch von der Samen­hülle eingeschlossen. In Deutschland wird meist der Levante- Kaffee für Mocka-Kaffee ausgegeben. Dieser hat aber kleinere, hellgrüne, meist ganz runde Bohnen. Nächst diesem kommt der Java-Kaffee, den die Holländer auf ihrer ostindischen Insel Java bauen, und der in verschiedenen Farben vorkommt; der beste ist der bcaungelbe. Unter den bei uns vorkommenden Kaffeesorten ist der Martinique-Kaffee aus Westindien eine der bessern Sorten. Er hat schmale, mittelgroße Bohnen von grü­ner oder bläulicher Farbe, ist lief gefurcht und meist noch von der Samenhülle umgeben. Nach Europa kommen jährlich über 225 Millionen Pfd. Kaffee, wovon Deutschland 45 Millionen verbraucht.

Was lehrt uns die Chemie über die Kaffeebohne?