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tron, Kalk, Bittererde, Eisenoxyd, Phosphorsäure, Schwefelsäure und Chlor.

Die Milch ist, obgleich sie immer aus denselben Bestand- theilen zusammengesetzt ist, von verschiedenen Thieren, sowie von ein und demselben Thiere verschieden. Je nachdem z. B. die Kuh frisch oder altmilchend ist, diese oder jene Nahrung erhält, ändert die Milch derselben ihre Beschaffenheit. Diese verschie­dene Beschaffenheit kommt von der verschiedenen Zusammensetzung der einzelnen Bestandtheile her.

Die Milch finden wir als verschiedene Nahrungsmittel aus unserer Tafel. Zuerst erblicken wir sie in ihrer natürlichen, flüssigen Gestalt als Getränk.

Die Kuhmilch wird von schwachen Verdauungswerkzeugen häufig schwer verdaut, und daran ist der größere Buttergehalt derselben Schuld. In solchen Fällen machen wir sie verdauli­cher durch Abrahmen.

Die Eselsmilch liefert in ihrem natürlichen Zustande, wegen ihrer Armuth an Fett und ihres Reichthums an Zucker, ein unschätzbares Nahrungsmittel, das mancher Kranken Leben fristet und erfreut und ganz besonders denen, die an Lungenschwind­sucht leiden, empfohlen wird.

Weiter steht die Milch vor uns zu Butter und Käse be­reitet. Die Butter gewinnen wir aus süßem und saurem Rahm. Erstem gewinnen wir, wie schon gesagt, wenn wir ihn vor dem Sauerwerden der Milch abschöpfen. In diesem Falle erhält man nicht den ganzen Fettgehalt der Milch, die Butter ist aber schmackhafter und aromatischer, was wir an der Schwei­zerbutter finden. Die Gewinnung des sauern Rahms, mit dem man den Fettgehalt der Milch vollständiger erhält, ist schon früher beschrieben. Die bei dieser Butterbereitung erhaltene saure Milch wird als kühlende Speise im Sommer gern gegessen. Saure Milch mit der Sahne und mit Zucker genossen, ist schwer verdaulich, ein schwacher Magen hat viel Arbeit damit. Auch benutzt man die saure Milch, um Fleisch darin länger, als es an der Luft möglich ist, aufzubewahren. Der Grund dieser Wirksamkeit der sauren Milch liegt wohl nur in ihrem Gehalt an Milchsäure, welche, wie andere Säuren, die Fäulniß ver­hindert.