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der flüssige Holzessig in die Fasern eindringt, einen Theil Fleisch - säst heraustreibt und die Faser mit Holzessig tränkt.

Das Fleisch ist gut zubereitet die nahrhafteste Speise für den Menschen. Es ist ganz besonders dazu geeignet, die Ver­lornen Theile unsrer Muskeln zu ersetzen. Man sagt ja auch: Fleisch macht Fleisch."

Der Fleischsaft enthält die Nahrung des Muskels, und da wir denselben fertig zubereitet im Fleische genießen, so muß das­selbe auch in der kürzesten Zeit und mit dem geringsten Auf- wande von organischer Kraft wieder Fleisch erzeugen. Daher ist es ganz natürlich, daß sich Fleischesser durch kräftig« Mus­keln auszeichnen. Der Indianer in Nord- und Südamerika, der seinen Lebensunterhalt auf der Jagd erbeutet, zeichnet sich durch derben Muskelbau und feurige Bewegungen aus. Dasselbe finden wir bei den Viehzucht treibenden Tartarm und Kalmücken, bei den Hirtenvölkern der Alpen und des Schottischen Hochlandes.

Bei solchen, vorzüglich von Fleisch sich nährenden Menschen finden wir Muth, Trotz und Wildheit, jedes sitzende Leben ist ihnen ein Gräuel. Wie ganz anders erscheinen uns die Men­schen, welche sich vorherrschend von Pflanzen nähren, z. B. der Italienische Lazaroni und der Hindu. Es fehlt ihnen neben der Kraft der Muskeln meist auch die Kraft des Willens, was von den Hindus schon bei Besprechung des Reißes gesagt wurde.

Vergleichen wir, was über die Wirkung der Fleisch- und Pflanzenkost gesagt ist, so kommen wir dahin, daß für den civi- lisirten Menschen, dessen Lebensweise nicht die eines kauernden Hindus, noch die eines jagenden Prairiejägers sei«--soll, nur eine gemischte Nahrung den gemachten Anforderungen entsprechen könne.

17.

Eier.

Diese kommen verschieden zubereitet oder auch mit andern Speisen vermischt auf den Tisch, und kein anderes Nahrungs­mittel vereinigt so vollständig die Vorzüge des Fleisches in sich