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stoff durch denselben niedergeschlagen und unlöslich wird. Unver­daulich werden die Hülsenfrüchte auch, wenn sie in hartem Wasser gekocht werden, weil sich der in solchem Wasser befind­liche Kalk mit dem Erbsenstoffe vereinigt und letzteren in ei­nen harten Körper verwandelt. Hat man kein anderes, als hartes Wasser, so thue man beim Kochen der Hülsenfrüchte V 2 Theelöffel doppeltkohlensaures Natron in dasselbe. Man erhält dieses in jeder Apotheke, und es ist ganz unschädlich. Der reiche Gehalt der Kohlensäure des Natrons läßt den Kalk sich nicht mit den Hülsenfrüchten verbinden.

Die Hülsenfrüchte müssen in kaltem Wasser angesetzt und langsam ins Kochen gebracht werden. Wollte man sie in sie­dendes Wasser bringen, so würde ein großer Theil des Eiweißes sofort gerinnen, und wir wären in dem Falle, den wir beim Fleischkochen besprachen.

19.

Kartoffeln.

Franz Drake (Drehk) brachte die Kartoffeln 1586 aus Amerika nach Europa, und im Jahre 1650 sollen sie zuerst in Deutschland angebaut sein. Der Einführung im Landbau tra­ten viel Hindernisse entgegen. So wird erzählt, daß sich Frie­drich der Große viel Mühe gab, dieselben in Preußen einzufüh­ren, allein die Bauern sträubten sich dagegen; denn sie hielten dieselben für schädlich. Als sie 1745 in Pommern und Schle­sien eingeführt werden sollten, mußte zu ihrer Empfehlung von der Kanzel gepredigt und unter Aufsicht der Landreiter die Knol­len in die Erde gelegt werden. Ja, auch die Behörden stellten dem Könige vor, daß die Einführung des Kartoffelbaues unaus­bleibliche Hungersnoth veranlassen müsse, weil dadurch der Korn­bau vermindert würde. Erst seit 1780 haben sie sich einen all­gemeinen Eingang verschafft.

Es giebt jetzt viele Arten, die von größerer oder geringerer Güte sind. Soll ein« Kartoffel gut genannt werden, so muß