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Chemie der Küche für Töchterschulen, sowie zum Selbstunterrichte / von E. Franke
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Salat.

Den Braten begleitet gewöhnlich Salat, der aus Pflanzen- theilen, Essig und Oel bereitet wird. Ein schwacher Magen nimmt ihn des Essigs und Oeles wegen, durch die er unverdau­licher wird, nicht gern an. Auch das starke Auspressen des Sa­lats ist der Verdauung nachtheilig. Was über die Pflanzentheile zu sagen wäre, ist meist bei dem Gemüse besprochen, und wir wollen uns deshalb bei dieser Speise auf die beiden ihr beige- gebenen Stoffe Essig und Oel beschränken.

Essig. Unser gewöhnlicher Essig besteht hauptsächlich aus Essigsäure und Wasser. Die zum Essig nothwendige Essigsäure findet sich in vielen Früchten der Pflanzen, z. B. im Obst, in den Himbeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren, Schlehen und so weiter, überhaupt in allen zuckerhaltigen Stoffen, da auS dem Zucker durch Währung Weingeist (Alkohol) und aus diesem Essig hergestellt werden kann. Letzterer kann auch aus allen weingeistigen Getränken bereitet werden, z. B. aus Wein, Bier, Branntwein u. s. w. Zu seinem großen Verdruss« hat wohl schon Jeder erfahren, daß das Bier in den warmen Sommer­tagen leicht sauer wird, besonders, wenn die Luft freien Zutritt zu demselben hat. Wie aber geht das zu? Im Bier und Wein ist immer etwas Hefe vorhanden, die, wenn es warm wird, die Eigenschaft hat, Sauerstoff aus der Luft an sich zu ziehen und ihn dem Alkohol der Flüssigkeiten abzugeben, der sich in Folge dessen mehr und mehr in Essigsäure und Wasser um­wandelt. Ohne die Hefe würde diese Umwandlung des Alko­hols nicht stattfinden, da derselbe den Sauerstoff nicht unmit­telbar aufnimmt. Branntwein wird daher nie von selbst sauer werden, was aber bald geschieht, wenn man einen bereit- essig­sauren Stoff hineinbringt.

Versuch: Fülle ein Glas mit verdünntem Branntwein, in dem 1 Theil Alkohol mit 8 9 Theilen Wasser vermischt sind, und stelle einen, mit Essig befeuchteten Streifen Brod hinein, und der Branntwein wird zu Essig. Das saure Brod zieht den Sauerstoff der Luft an sich und theilt ihn sofort dem Alko­hol mit, wodurch die Verwandlung geschieht.

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