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standtheile der zu bildenden Organ« in sich haben, sondern «S muß auch aus Körpern gebildet werden, welche die Elemente des Blutes enthalten.

Das Blut besteht aus Wasser und festen Bestandtheilen. Lassen wir Blut einige Zeit an der Lust stehen, so gerinnt ein Theil zu einer dunkelrothen Masse, Blut buchen, und ein an­derer Theil bleibt als gelbliche Flüssigkeit, Blutflüssigkeit (Serum), übrig. Der Blutkuchen besteht aus Faserstoff, einem stickstoffhaltigen Körper, ähnlich dem Kleber, der so lange gelost erscheint, als er sich im lebenden Körper befindet, aber gerinnt, sobald er aus dem Körper tritt. Er bildet dann eine fadenar- tige Masse, gleich den Muskelfasern des Fleisches. Sonach könn­ten wir uns denselben entstanden denken aus Kleber, und das Fleisch aus Blutfaserstoff, der aus dem Blute, in welchem er gelöst erscheint, durch Ausschwitzung in die Muskelfasern über­ging. Die rothe Farbe des Blulkuchens kommt von den in ihm eingeschlossenen Blutkügelchen, deren äußere, weiße, durchsichtige Hülle von einem eiweißartigen Körper gebildet ist. Im Innern der Bläschen sind Eiweiß, Salze, Fett und der rothe Blutfarbstoff enthalten, welcher eine Verbindung mit Eisen ist und eben dem Blute die rothe Farbe ertheilt.

Die Blutflüssigkeit enthält Wasser, Eiweiß, dessen Beschaf­fenheit gleich dem Pflanzeneiweiß und dem Eiweiß im Ei ist. Salze und Fette. Außerdem finden sich im Blute Kalk, Bit­tererde, Kali, Natron, Phosphorsäure und Kohlensäure.

Von der höchsten Bedeutung für den thierischen Lebenspro­zeß ist das Eiweiß, wie wir dies ganz besonders an der Bil­dung des jungen Vogels im Ei sehen. Diese Bildung erfolgt durch den Einfluß der Wärme und unter Mitwirkung des Sauer­stoffs der Luft, welche durch die poröse Schale Zutritt hat, mit­hin unter dem Einfluß der Bedingungen, welche den Athmungs- prozeß begleiten. Es bilden sich hier aus dem Eiweiß alle Theile des thierischen Leibes. Es ist also die Grundlage dessel­ben und bedingt auch die Zunahme an Masse und die Erzeu­gung und Wiedererzeugung aller geformten Theile im jugend­lichen und erwachsenen Körper. Wo also Bildung und Ernäh­rung ist, da muß Eiweiß sein. Wir nennen darum diejenigen Materien, welche Eiweiß, oder eine Substanz enthalten, welche