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sprang sicher nicht zum kleinsten Th eil dem klaren Gefühle von der Bedeutung, welche in jedem Zweige der Technik und in jeder Wissenschaft auf eine gründliche Bekanntschaft mit der Vergangenheit, mit dem Werden und Entstehen dessen, was bis­her erreicht wurde, zu legen ist. Das Vertrautsein mit den Mitteln und Wegen, auf welchen die früheren Schwierigkeiten endlich erfolgreich überwunden wurden, schützt vor Abwegen und schärft den Blick für die Auffindung des rechten Wegs zu den zunächst gesteckten weiteren Zielen. Die räumliche Neben­einanderstellung der früheren Entwickelungsstufen erleichtert und fördert aber durch die Ermöglichung der eigenen Anschauung und unmittelbaren Vergleichung das Studium um so mehr, je voll­ständiger und reichhaltiger die Zusammenstellung ist. Bleibt es daher auch gewiss sehr zu bedauern, dass der Gedanke einer internationalen historischen Telegraphenausstellung, wie er ursprünglich von Herrn Dr. Werner Siemens angeregt worden ist, nicht hat zur Durchführung gebracht werden können, so hat doch wohl andererseits selbst diese auf ein engeres Gebiet' beschränkte historische Ausstellung die allgemeine culturhistorische Bedeutung und die speciell fachwissenschaftliche Nützlichkeit einer solchen Sammlung überzeugend dargethan. Um so erfreulicher ist es, dass dem berechtigten Wunsche auf möglichst vollständige Erhaltung und allmälige Erweiterung und Ergänzung dieser Sammlung die Er­füllung nicht versagt bleiben w 7 ird, dass vielmehr die hohen Ver­waltungsbehörden, gelehrten Gesellschaften und Privatpersonen, welche durch ihr bereitwilliges Entgegenkommen schon das erste Zustandekommen jener Ausstellung ermöglichten, sich durch ihr Mit­wirken zur Erhaltung derselben einen noch höheren Anspruch auf den Dank der Mit- und Nachwelt erworben haben.

Kann aber dann diese von mir gegebene Besprechung jener Sammlung das Studium derselben erleichtern und fruchtbarer machen, so ist weder die von mir auf die Ueberarbeitung ver­wendete Zeit und Mühe, noch der von Seiten des Herrn Verlegers aufs Bereitwilligste übernommene Aufwand für die geschmackvolle Ausstattung vergeblich gewesen.

Chemnitz, im Juni 1874.

E. Z.