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im Pavillon für den Welthandel und im eigentlichen Industriepalastc ausgestellt und an letzterer Stelle auch eine hübsche Construction des Hebels eines gewöhnlichen Relais, das für Ruhestrom sowohl wie für Arbeitsstrom brauchbar sein soll. Schäffler hat nämlich, wie Fig. 30 zeigt, den vordem, auf der einen Seite mit einem Platinplättchen, auf der andern mit einem Elfenbeinplättchen belegten Tlieil des Relais­hebels h einfach in der Weise um eine Schraube n drehbar gemacht, dass nach Bedarf das Platinplättchen genau der obern oder der untern Stellschraube oder s% im Contactständer C der Localbatterie gegen­übersteht; zur Erhaltung der genauen Stellung des drehbaren Endes stösst dasselbe nicht stumpf an den Relaishebel, sondern greift mit einer Art Schneide in denselben hinein. Ebenso hat auch Siemens bei seinen neuesten, für Eisenbahnwärterstationen und für Feuerwachen bestimm­ten Farbschreibern einen neuen Weg zur Erreichung desselben Ziels eingeschlagen, insofern er die Schenkel des aufrecht stehenden Elek­tromagnetkernes seitwärts zu einander zugewandten Schuhen, zwischen welchen der Ankerhebel eben noch Platz hat, verlängerte und den An­ker an diesem Hebel oberhalb oder unterhalb der Schuhe mittels einer einzigen Schraube befestigte, je nachdem der Apparat in eine Leitung für Arbeitsstrom oder für Ruhestrom eingeschaltet werden soll. Die historische Ausstellung enthielt endlich noch den polarisirten Farb- schnellschreiber von Siemens (1868); dieser Apparat, an welchem sich durch Federn, welche gegen die Innenwand eines Ilohlcylinders ange­drückt werden, die Ablaufgeschwindigkeit des Papierstreifens innerhalb verhältnissmässig weiter Grenzen leicht und schnell verändern und dann constant erhalten lässt, hat, wie auch jener von 1862, Blechkernein seinem Elektromagnete. Ein Farbschreiber der seit 1861 von G. Wer­nicke in Berlin gebauten Art*), bei welchem die Farbe durch ein Ca- pillarröhrchen aus dem am Schreibhebel befestigten und sich mit ihm bewegenden, mit losem wolligen Haar angefüllten Farbegefässe auf den Papierstreifen gelangt, war in der historischen Abtheilung nicht zu sehen, wenn mau nicht den von der bayerischen Telegraphen-Verwal­tung ausgestellten Farbschreiber (welchem übrigens ein vom Gewerbe- Institute in Lissabon zur Schau gestellter sehr ähnelt) liieher rechnen will, bei welchem der Papierstreifen vom Schreibhebel gegen eine feine Mündung am unteren Ende des Farbegefässes heranbewegt wird. Da­gegen zeigte ein anderer bayerischer Farbschreiber mit Schneide am Ankerhebel eine neue Weise der Uebertragung der Drehung auf das

*) Vgl. Dub, Anwendung des Elektromagnetismus, S. 490.

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