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Schreibrädchen, nämlich durch eine Art Sternrad, eine Anordnung, welche auch in ähnlicher Weise an einigen französischen Farbschrei­bern zu bemerken war. Kurz sei endlich auf den zugleich als Schreib­rädchen dienenden eigenthümlichen Farbebehälter des in der französi­schen Abtheilung befindlichen, für Rault und Chassan patentirten, von mehreren Firmen gebauten Farbschreibers hingewiesen, dessen aus zwei um den cylindrischen Farbebehälter herumlaufenden Rändern ge­bildeter Spalt oder Schlitz, aus welchem die Farbe auf den Papierstrei­fen fliesst, sehr an ein älteres, 1S6S der Telegraph Work Company patentirtes Farbgefäss*) erinnert.

Unter den in Wien ausgestellten Morseschen E isenbahndienst- telegraplien zeichneten sich die Stations -Telegraphenapparatsätze von Siemens und Halske aus. Für dieselben sind die zu einer Station gehörigen Apparate (Färb- oder Stiftschreiber, Relais, Taster, Galva­noskop, Blitzableiter) auf einem gemeinschaftlichen Grundbrete festge­schraubt, welches in eine Vertiefung des Apparattisches eingesetzt wird. Dabei sind behufs schneller und einfacher Auswechselung eines solchen Apparatsatzes die Leitungsdrähte nicht unmittelbar nach Klemmschrau­ben an dgn einzelnen Apparaten geführt, sondern mit schneidenförmigen, in jener Vertiefung des Tisches befindlichen Ständern verbunden, auf welche sich beim Einsetzen des Grundbretes in die Vertiefung die soge­nannten Federschlussklemmen (nach Frischen) auflegen und die nöthigen Apparatverbindungen herstellen. So lange dagegen das Grundbret aus der Vertiefung ausgehoben ist, stellt eine ausserdem noch vorhandene Federschlussklemme die kurze Verbindung zwischen den in die Station einmündenden (Luft- und Erd-) Leitungen her; beim Wiedereinsetzen des Grundbretes aber wird diese kurze Verbindung selbstthätig wieder gelöst. Die ebenfalls in Wien ausgestellten für vor­übergehenden Dienst bestimmten Eis en bahn wärt er bu d en telegra­ph en von Siemens und Halske sind erst seit etwa l 1 /^ Jahr entstanden und auf mehreren Eisenbahnen bereits eingeführt. Der eiserne Anker der horizontalen Elektromagnete ist bei diesen Telegraphen, in ähnlicher Weise wie zuerst bei dem Sie menssehen Zeigerapparat mit Selbst­unterbrechung und später auch bei dem Sie menssehen Dosenrelais, zwischen die Elektromagnetpole gelegt; ein seitwärts vom Anker aus­laufender Arm trägt das in ein Gefäss mit flüssiger Farbe eintauchende Schreibrädchen oder ein Farbscheibchen aus Stiftblau; an einer Rück­verlängerung dieses Armes heftet sich die Abreissfeder an. Der ganze

') Vgl. Katechismus d. Telegraphie, S. 179.