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Dose D nebst dem an ihr befestigten, sie treibenden Rade M nur lose auf ihre im Gestell gelagerte Axe m aufgesteckt, während der Zeiger, ein innerhalb der Dose gelegenes Zahnrad K (welches durch mehrere in den Seitenwänden der Dose gelagerte Räder und Triebe mit einem ebenfalls fest an der Dose gelagerten verstellbaren Windflügel W in Eingriff steht) und das eine Ende einer genügend gespannten Feder F fest mit der Axe m verbunden sind. In der Ruhelage hält diese Feder F, deren anderes Ende am Gestell befestigt ist, den Zeiger i gegen einen Anschlag A fest, welcher dicht hinter der Stelle liegt, wo die Verschiebung der Stifte durch die Tasten T bewirkt wird. Die sprung­weise Drehung der Dose D entfernt den Zeiger i von diesem Anschläge und spannt so die Feder/' 1 , welche dann in verhältnissmässig langsamer, gleichförmiger Bewegung den Zeiger an den vorgeschobenen Stiften vorbei gegen Uen Anschlag A zurückführt, wobei sie durch jenes auf der Axe m festsitzende Zahnrad K den Windflügel IF in Umdrehung versetzt; die Geschwindigkeit der Zurückführung wird durch die Stel­lung des Windflügels W bedingt und regulirt. Kurz bevor die ver­schobenen Stifte der Dose bei deren fortgesetzter sprungweiser Drehung wieder an die Stelle kommen, wo sie den StÖssern gegenüberstehen, streifen sie an eine schräge Fläche des Gestells an und werden durch diese in ihre Ruhelage zurückgeführt. Ist der durch ein sehr rasches Greifen der Tasten erzielte Vorrath an vorbereiteten Schriftzeichen so gross, dass er fast die ganze Dose erfüllt und der Zeiger sich der zu­letzt erwähnten schrägen Fläche nähert, so mahnt eine ertönende Warn­glocke den Telegraphist daran, eine Pause im Greifen zu machen.

Ein geübter Telegraphist wird leicht 5 Tasten in der Secunde grei­fen können; diess gäbe bei entsprechender Einstellung des gebenden Apparates und unter Einrechnung der erforderlichen Zwischenräume 300 Zeichen in 1 Minute. Wären nun zur vollständigen Erledigung eines Telegramms durchschnittlich 200 Buchstaben (33 Worte) auf der Leitung hin und her zu befördern, so könnte man in der Stunde 90 Telegramme befördern, d. h. etwa das Doppelte der mittleren Leistung des Telegraphen von Hughes. Als grösste, mittels automatischer Telegraphen erreichte Geschwindigkeit nennt man 14 Alphabete in der Secunde. Zu Anfänge dieses Jahres war der Dosenschriftgeber auf der Linie Berlin-Breslau in Thätigkeit; er arbeitete ganz befriedigend und blieb in seiner Leistung hinter dem Hughes nicht zurück.

Der etwas früher als der Dosenschriftgeber entstandene Kette n- schnellschriftgeber enthält anstatt der Dose eine Gliederkette ohne Ende mit 180 Gliedern von 2,5 mm - Länge und in jedem derselben eiuen