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für das Einschlusszeichen der Ziffern und das 31. Feld für den durch die weisse Taste zu telegraphirenden Zwischenraum aufgespart werden muss. Dadurch, dass das Typenrad nach jedem Abdruck auf den Aus­gangs- oder Nullpunkt zurückgeführt wird, ist zugleich verhütet, dass durch ein sich einschleichendes falsches Zeichen die noch nachfolgen­den ebenfalls falsch gemacht werden. Die Leistungsfähigkeit dieses Schnelldruckers ist eine bedeutende, weil bei zweckmässiger Wahl der Punktgruppen für die Buchstaben im Durchschnitt zur Einstellung des Typenrades nur 3 bis 4 kurze Ströme erforderlich sind*) und das Drucken und die Zurückführung des Typenrades auf den Nullpunkt fast augenblicklich erfolgt.

An Relais und Taster schliessen sich die Translatoren an, welche, beiden nahe verwandt, sich von ihnen wesentlich dadurch unterschei­den, dass sie für Ströme, welche von beiden Seiten einer Telegraphen­linie in der Translationsstation ankommen, empfänglich und dieselben jedesmal nach der entgegengesetzten Seite hin fortzugeben befähigt sein sollen. Ausser den bereits auf S. 24,28 und 37 gelegentlich erwähn­ten Translatoren für den Hughesschen Typendrucktelegraphen, dem Ruhestromtranslator von C. Frischen und dem Siemensschen Trans­lationsrelais für Wechselströme führte die historische Ausstellung nur noch einige andere neuere Apparatzusammenstellungen für Translation bei Arbeitsstrom und bei Ruhestrom vor, namentlich auch eine solche für den Telegraphen von Jaite. Dabei mag darauf hingewiesen werden, dass die Translation fast nur in Deutschland und da, wohin von Deutschland aus Telegraphenapparate geliefert wurden, benutzt wird, und dass den Deutschen auch das Verdienst der Erfindung und Aus­bildung der Translation nicht wohl wird abgesprochen werden können. Denn wenn auch Morse schon 1836 einen in seinem ersten Patente be­schriebenen Translator (combined circuits) vorgeschlagen hat, so ge-

*) Unter den Typendrucktelegraphen ist mir keiner bekannt, der mit ebenso wenig Strömen die Einstellung bewerkstelligt; fiir den Hughesschen rechnet man bei einem im Fingersatz geübten Telegraphist im Mittel 17 bis 18 Schritte zur Einstellung. Noch weniger Ströme zwar (nämlich höchstens 4), aber nicht weniger Schritte braucht Regnard zur Einstellung des Zeigers an seinen Zeiger­telegraph (vergl. Du Moncel, expose des applic. de V electr. II, S. 77), dessen Zeiger über die in 7 Reihen angeordneten 25 Buchstaben des Zifferblattes mittels zweier, von 2 durch Elektromagnete beeinflussten Uhrwerken bewegter Kurbeln durch positive Ströme in verticaler, durch negative in horizontaler Richtung ver­schoben wird, und zwar um einen Schritt bei der Stromgebung und einen Schritt bei der Stromunterbrechung. Eine ungerade Schrittzahl in der einen oder an­dern Richtung kann dabei nur durch eine längere Dauer des letzten Stromes er­zielt werden, also nicht in beiden Richtungen zugleich ausgeführt werden. Ein drittes Uhrwerk führt den Zeiger schliesslich nach jedem Zeichen wieder in die Ruhelage zurück.