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stattete dieser Apparat doch nur ein Uebertragen nach der einen Richtung der Telegraphenlinie. Die Amerikaner nehmen daher die Erfindung der Translatoren für Ezra Cornell aus Neuyork in Anspruch, welcher seinen „connector“ oder „switch“ 18-16 auf der Linie Neuyork- Ruffalo angewendet haben soll, während Oberst John J. Speed seinen Ruhestrom-Translator noch später angab. In Deutschland dagegen hat Fardely schon 1844 bei seinem Typendrucktelegraphen die Translation zwar wohl kaum angewendet, aber doch wenigstens die Idee dazu angeregt, worauf Siemens 1847 seinem Zeigertelegraph mit Selbstunterbrechung den „Zwischenträger“ hinzufügte, welcher auf der Translationsstation an Stelle der beiden daselbst befindlichen Zeigerapparate eingeschaltet wurde und ein vollständiger, selbsttätiger Translator war. Als ferner Siemens und Ilalske im Frühjahr 1849 den Auftrag erhielten, die von dem Amerikaner Robinson nach Deutschland gebrachten Morse’schen Schreibtelegraphen nachzubauen, richteten sie dieselben sofort für Translation mittels eines einzigen gewöhnlichen Relais ein, jedoch mit Weglassung des selbstthätigen Ruhecontacts; letzterer wurde an eine Doppelkurbel verlegt, welche bei jedem Wechsel in der Sprechrichtung mit der Hand umgelegt werden musste. Solche Translatoren wurden noch im Sommer 1849 in Minden und Breslau aufgestellt und 1850 für die Linie Oderberg-Wien nach Oesterreich geliefert, wo Engelbert Matzenauer die von ihm 1847 erdachten Translatoren für die Bain’schen Nadeltelegraphen im December 1850 auf der Linie Neuhäusel-Pressburg aufstellte. Den von Siemens und Halske ausgeführten Morse-Translator verbesserte Steinheil, welcher 1849 den Zwischenträger in der Fabrik von Siemens und Halske mit grossem Interesse studirt hatte, 1851 durch Verlegung des Ruhecontacts aus dem Kurbelumschalter an den Hebel des Schreibapparats, wodurch der Morse-Translator dem Zwischenträger ähnlich und selbstthätig wurde. Siemens und Halske vervollkommneten endlich 1850 die Translatoren noch dadurch, dass sie den Schreibhebel an der dem Linien-Batterie- Contacte zugewandten Seite mit einer Contactfeder ausrüsteten, um die sonst bei der Translation auftretende Verkürzung der Stromdauer vollständig zu beseitigen.
Unter Verweisung auf die ausführlichere Besprechung des mit Selbstunterbrechung arbeitenden Zeigertelegraphen von Siemens auf S. 16 mag auch der historisch interessante Zwischenträger, obwohl er wegen der Bevorzugung, welche kurz nach seiner Erfindung dem Morsetelegraphen auf langen Telegraphenlinien vor dem Zeigertelegraphen zu Theil ward, in die eigentliche Praxis nicht gekommen ist, doch eine