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denen Utensilien und vielen Schriften, welche über Forstkultur han­deln. Prof. Neuhauer (Wiesbaden) legte eine eigene Abhandlung über den Gerbestoffgehalt der Eichenrinde vor, so wie auch speziell Geräthe zum Abschälen der Rinde zum weiteren Verbrauch anderen Orts ersichtlich wurden.

Zur Papierbereitung gab es Proben von Holzmehl und Fichten- holzstoff, sowie auch fertige Papiere aus Fichten- und Aspenholz, dann aus Hanf und Pappe aus Stroh bereitet.

Die Produkte des Feldbaues waren in reichhaltigen Kollektionen und Kollektiv-Ausstellungen von Getreidearten und Futterkrautern etc. vorhanden. Johannis-, Correns- und Schilf-Roggen, Kalina-Gerste, podolischen, weissen und rothen Weizen. Erbsen von Eldena allein waren in einer Sammlung von 80 Sorten. Württemberg und Sachsen lieferte Getreidemuster (ersteres über 80 Sorten) und Futterkräuter- Samen, Hessen Wiesen-, Wald- und forstwirtschaftliche Sämereien, Baiern mehr als 300 Gläser mit Getreide- und Gemüse-Sämereien und die bairische landwirtschaftliche Fortbildungsschule gab ihre Wirksamkeit durch Abhandlungen in 22 Foliobänden zu erkennen.

Die landwirtschaftliche Versuchsstation der Provinz Branden­burg übermittelte Tafeln, welche sich auf die Lebensverhältnisse land­wirtschaftlicher Kulturgewächse bezogen. Die agrikultur-chemische Versuchsstation zu Dalme brachte 200 pflanzenanatomische Präparate, ferner gab es Tableaux über Gras- und Kleesamen, wie auch meh­rere landwirtschaftliche Herbarien und die landwirtschaftliche Aka­demie Eldena machte durch Modelle die verschiedenen Veredlungs­methoden ersichtlich. Ed. Müller in Baiern setzte aus natürlichen Zweigen 38 Modelle zusammen, welche die wesentlichsten Gestal­tungen von Formobstbäumen darstellte.

Mit den der Hortikultur angehörigen getrockneten Blumen, Im­mortellen etc., die jetzt einen nicht unbedeutenden Handelszweig bilden, tritt Erfurt in den Vordergrund. Dasselbe gilt auch für Sä­mereien des Gartenbaues.

ln grosser Menge waren die Hopfenmuster gelagert. Baiern füllte 368 Gläser mit ihrem Landesprodukt, und aus Bamberg allein lagen 56 würfelförmig gepresste Hopfenmuster auf. Die Einführung der Drahtfäden anstatt der früher üblichen Hopfenstangen findet in diesem Lande allgemeine Anwendung.

Eisass und Baden lieferten reichlich Hanf, Hannover, West- phalen, namentlich aber Schlesien Flachs und Schleswig-Holstein ganze Pflanzen und Samen von Lein, ebenso war Seegras (Zostera marina ) im rohen und gesponnenen Zustande (Baden) oder zu Matten verarbeitet vorhanden.

Mit Tabak bebaut das deutsche Reich 25.000 Hekt. Landes, wovon Baiern allein 7600 Hekt. zufallt. Am meisten jedoch erzeugt man am Mittelrhein, und unter den zahlreichen Proben im rohen Blatte oder in fertiger Verarbeitung trugen auch Eisass und Lothrinaen ihren Theil bei.