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grösste Eignung unter allen; die ungeheuere Zahl jener Jünglinge, die den Beruf heiss erstrebten, ihn aber nicht erlangen konnten (22 Percent, s. pag. 35), die vielen Männer, die als Aerzte nur nothdürftig und kümmerlich sich weiterschleppen, weil sie wohl das Diplom, nicht aber die physische oder Charaktereignung zur ärztlichen Praxis besitzen, sind ein Beweis, wie es aussehen würde, wenn die bisher noch nicht so wider­standskräftige Frau nur diesem Ziele zustreben dürfte. Und doch stand ja diesen Jünglingen die Wahl eines anderen Berufes offen. Wie verderblich, wie grausam ist es, hunderte von Mädchen nur nach einem Ziele laufen zu lassen, nachdem die bisherigen Ausweise ergaben, dass von den befähigtsten, begeisterungsdurchglühten nur 18 Percent dies Ziel erlangten und dass nur bei 3 Percent der Lohn der Mühe entsprach.

Es entspricht nicht einer logischen und ruhigen Evolution, gleich das Schwerste zu erstreben; diese Evolution kann nur dann eintreten, wenn für die Frau dasselbe wie für den Mann gelten kann: die Selection.

Es ist der Frau im Allgemeinen nicht die Eignung zum medicinischen Studium abzusprechen, die Zukunft wird dies aber unnachsicktlich im Specieilen tliun; dass die Frau nicht dadurch zu hart getroffen werde, möge Sorge des Staates sein, indem er der Aus- geschiedenen auch anderes Brot reicht.

Xur so kann unsere Frage zum Segen für die Menschheit und zum Wohl des Individuums gelöst werden!