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zialansstellnngen sind. Auch die Ausstellungen der Frauen­arbeit, wenn solche zu Stande kommen können, haben keinen anderen Zweck in ihrer Erscheinung und keinen andern Grund für ihre Veranlassung. Sie sollen zeigen, was die w e i bl i ch e n Arb e i t s kräft e in d e rG e s e ll- schaft leisten, was und wie sie znm Natioual- reichthurn beitragen und welche Bedeutung sie in der Mitte der Volks arbeit einnehmen, dann sollen sie aber auch zeigen, wie die Frauenarbeit sich in der Gesellschaft entwickelt hat und was in der Summe der weiblichen Arbeit Lehre und B i l d n n g sm i t t e l sein kann. Wollen wir den Inhalt einer solchen Ausstellung nach den Zeitmomenten kennzeichnen, so können wir sagen, eine solche Ausstellung soll zu wahrem Nutzen immer Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft ent­halten, sie soll die vorhandenen Zustände, die Ent­wicklung derselbeu oder dieGeschichte aufrollen und die Entwicklungsfähigkeit beleuchten. Dies ist ihr charakteristisches Moment. Es wird erzeugt durch die sozialen Verhältnisse der Zeit, welche wieder erst über den innern Beruf solcher Ausstellungen entscheiden.

Wir wollen ihn daher erst prüfen und seine Entstehungs­geschichte erklären, ehe wir seine Vewahrheitnng im wirk­lichen Leben durch die Form der Ausstellungen betrachten.

Das neunzehnte Jahrhundert hat durch die Entwicklung der wirthschaftlichen Kräfte der Völker und der Erkenntniß ihres Werthes für die gesammten Culturbestrebungen der Menschheit eine wirthschaftliche Wahrheit zum Gemeingute gemacht. Die Kraft der Arbeit ist die einzig be­rechtigte Kraft der persönlichen Selbständig­keit. In dieser Anerkennung wirkt sie für die Entwicklung