wie erscheinen sie unserem Auge? Was ist die weibliche Arbeit in dem engen Kreis, den wir zur Klarheit unseres Bewußt­seins uns selbst bestimmt haben?

Abgesehen von der Häuslichkeit sehen wir die Frauen­arbeit in zwei Gestalten allenthalben gleich und überall wirklich erscheinen. Es ist die abhängige Fabriksarbeit und die freie selbständige Frauenarbeit, es ist, wenn ich sie nach ihrem Preise bezeichnen möchte, die Taglohnarbeit und die Stück­lohnarbeit, gleichgiltig in diesem Augenblick, ob diese rein industrielle, gewerbliche oder schon künstlerische Zwecke ver­folgt. Es ist, wenn ich sie endlich bezeichnen will nach der gesellschaftlichen Stellung und der wirtschaftlichen Lage der Arbeiterinen selbst, die Arbeit der Frauen und Mädchen des Arbeiterstandes und die Arbeit des weiblichen Geschlechtes aus den Kreisendes wirtschaftlich schon besser gestellten, mittleren Bür­gerstandes. Diese Bestimmung der Grenzen und des Inhaltes eines Begriffes machen nicht den Anspruch auf mathematische Ge­nauigkeit, sie sollen nur mit Wenigem orientiren, ohne zu zählen und zu rechnen. Ich weiß recht gut, daß heute schon der Bürgerstand, so nach dem Sprachgebrauch gesprochen, zahl­reiche weibliche Arbeitskräfte an die Fabriksarbeit und den Tagelohn abgibt, in Amerika ist das längst der Fall ohne auch nur im geringsten die gesellschaftliche Stellung des weib­lichen Wesens zu verändern oder gar zu schädigen, ich weiß endlich auch, daß Kunstfertigkeit sich unter den Frauen und Mädchen der ärmsten Volkskreise findet, welche es oft er­möglicht ihr Verdienst in freier Thätigkeit statt an der Ma­schine der Fabrik zu suchen. Aber die großen und sicheren Be­stimmungslinien werden durch diese einzelnen Fälle nicht verrückt.

Diese beiden Kreise der Frauenarbeit, die wir so scharf als möglich zu bestimmen suchten, sind das Ziel der Thätig-