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keit jener Bewegung, welche ein Theil der sogenannten sozialen Frage, die Pflege, Entwicklung und Verbesserung der wirtschaftlichen Lage des weiblichen Geschlechtes anstrebt. Wohl weiß ich, was am besten geeignet wäre die wirthschaft liche Stellung des weiblichen Geschlechtes zu größerer Sicher­heit und Wohlhabenheit emporzuheben, so weit eben als diese immer durch die persönliche Arbeit erzielt werden kann. Eine allenthalben rege und große Industrie. Hätten wir eine große, zu regem und stets frischen Leben erstarkte Industrie nicht nur in der Hauptstadt des Reiches, sondern vor allem auch im Reiche selbst, so würden wir mit der Kraft der Arbeit­geber auch den Werth der Arbeitssucher steige» und somit die wirthschaftliche Lage der Arbeiterbevölkerung am besten ge­staltet sehen, die männliche Arbeiterbevölkerung würde in der großen Industrie eine geeignetere Verwendung finden, und dort, wo sie nicht hingehört oder dort, wo sie ihre Arbeits­kraft nur vergeudet, würde Raum für die weiblichen Arbeits­kräfte werden und zahlreiche Arbeitsstätten würden dem Weibe regelmäßig vorbehalten bleiben, die weibliche Arbeitskraft selbst würde in einer großen Industrie reichlich Beschäftigung fin­den und die Sorge, die Lage des weiblichen Geschlechtes zu ver­bessern, würde ganz andere Ziele haben als heute, wo man, zu meist bei uns in Oesterreich, erst Arbeit mühselig suchen und schassen möchte, um Hülfe zu bieten; endlich aber würde eine große Industrie im Lande die Bevölkerung an die Scholle etwas fester schließen, und nicht mehr gestatten, daß sich zahl­reiche Arbeitskräfte in den Straßen der großen Städte ab­lagern, um hier im Elend und Sittenlosigkeit endlich zu Grunde zu gehen.

Aber wir müssen vorläufig mit den gegebenen Verhält­nissen rechnen und diese weisen uns noch nicht jene blühende