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dungsmittel, die Anschauung. Die zahlreichen öffentlichen Gal­lerten in Frankreich, die auf den Straßen zu Paris zur Schau gestellten Kunstwerke, die stete Berührung des Arbei­ters mit den verschiedensten Werken aller Industrie, das sind die reichlichsten Quellen der Geschicklichkeit und Kunst­fertigkeit des französischen Arbeiters. Wir besitzen in gleich reichem Maße solche Schätze, aber es fehlt unserem Arbeiter­stand das Bewußtsein der Beziehung dieser Schätze zu seiner Arbeit. Von unseren Arbeitcrineu ist hier gar nicht zu spre­chen. Haben doch die Frauen der besseren und besten Stände keinen Begriff von diesen Instituten und sehen sie darin doch selten mehr als einen Ort, in dem man ein Stündchen Zeit vertreibt oder einen Platzregen abwartet u. dgl. m. Und das mag man doch ja glauben, bei aller Pflege der Arbeit kommt es nicht bloß auf kunst geübte Arbeiter an, sondernauch auf einPublikum, das. vou der Arbeit etwas versteht.

Unter diesen Umständen muß mau also erst die Kunst zu sehen in unserem Arbeiterstand und zumeist unter un­seren Arbeiterinen erziehen, man muß jene Bildungsmittel schaffen, die den Arbeiter zugleich zur Arbeit heranziehen und ihm ein Interesse für diese Arbeit, Lehre und Erziehung brin­gen Diese Bildungsmittel, die Mittel, welche diese unmit­telbare Beziehung von Arbeit und Bildung zur Arbeit dar­stellen, sind die Ausstellungen, welchen Namen sie immer haben mögen, zumeist aber und vor Allen die Spezialausstellungen, wie Arbeiterausstellungen mit gewerblichem und industriellen Inhalt, landwirthschaftliche Ausstellungen als Bieuenausstel- lung, Seidenansstellung, Blumen- und Obstausstellungen u. s. w. endlich auch die Ausstellungen der Frauenarbeit. Man hat den letzteren Namen noch nicht gehört und wenn