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je mehr die eigentlich schaffende und produzirende Kraft den Nnturmächteu, dem Dampf und der Elektrizität überwiesen wird. Hier liegt das gr'ße Gebiet einer Ausstellung der Frauenarbeit, welche als zweiter Theil zeigen soll, was diese in der Gegenwart leistet und wie sie in der Wirthschaft des Volkes wirkt. Verschwindend klein wird neben dieser Ausstel­lung die jener Arbeiten sein, welche, wenn wir so sagen dürfen, der Häuslichkeit oder besser der Hausindustrie über­lassen sind, aber man möge ihn keineswegs unterschätzen, denn gerade auf seiner Entwicklung ruht, zu einem großen Theil, die Aufgabe das wirthschaftlliche Wohl der Frauen zu fördern. In die Fabriksarbeit einzugreifen und das Wohl der Frauen in dieser Beschäftigung zu fördern, ist vorerst und heute noch nicht oder nur zum geringen Theil die Aufgabe wirtschaftlicher Vereine oder solcher Unternehmungen wie eben eine Ausstellung ist, hier können Vereine für die Pflege von Art und Sitte vorläufig noch mehr leisten, Schulvereine, Krankenkassen u. s. w. Aber die Hausindustrie xann, von der wirtschaftlichen Bewegung der Zeit mit erfaßt und in ihrer Pflege und Entwicklung unterstützt, für das Wohl des weib­lichen Geschlechtes sehr ersprießlich werden, wenn wir sie nur einmal umfassend vor unsern Augen sehen, wenn wir nur einmal sehen können, wie viele emsige Hände oft Tag und Nacht nähen, sticken und stricken und Arbeiten der verschie­densten Arten und von vielseitiger Kunstfertigkeit leisten. Eine Ausstellung dieser Art zu Stande zu bringen, wird jedenfalls am leichtesten und einfachsten sein. Für ihre Erkenntniß reichen alle Begriffe aus, ihre Möglichkeit und naheliegende Zweck­mäßigkeit erscheint gewiß jedem Verstände begreiflich. Aber man glaube nicht, daß man mit der willkürlichen Zusamm- schleppung der verschiedensten Gegenstände, etwas ersprießliches

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