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in ihrer Durchführung groß anlegen muß! Die schlechte Ausführ­ung kann die schönsten Gedanken in ihrer Form verwandeln und den zum Narren machen, der sie gelehrt. Und diese Ausstellungen, wie wir sie im Sinne haben, können zumeist durch diese engherzige Auffassung der Aussteller und häufig auch durch jene der Veranstalter zerstört werden in ihrem Zweck und ihrer Absicht. Jene stellen, von falschen Gedanken darüber geleitet, Unbedeutendheiten und Dinge aus, die man in jedem Zwirnladen finden kann, diese lassen solche Gegenstände zn, denn entweder können sie nicht genug bekommen, um die Räume zu füllen oder sie sind von falschem Mitleid geleitet und nehmen, was man bietet. Man sieht dies deutlich bei den sogenannten Wohlthütigkeitsbazars, die Frauenarbeit zu Markte bringen Eine Ausstellung aber vor allen, welche, wie zumeist Spezialausstellungen, erst die bestehenden Verhältnisse klar legen soll, kann nur einen Hauptzweck haben, den Zweck, diese Verhältnisse eben in ihrer vorherrschenden Gestalt zu klären und zur allgemeinen Kenntniß zu bringen. Hat doch selbst die erste Weltausstellung zu London im Jahre 1851 keinen andern Zweck gehabt. Und wie wir auf diesem großen Gebiete die Entwicklung des Gedankens klar vorgezeichnet sehen und den Gedanken der Lehre auf der ersten Weltausstellung bald übergehen sehen in den Gedanken der Bildung eines großen wirthschaftlichen Verkehrsinstitutes, wie es die zweite und dritte Weltausstellung darstellte, so werden wir ihn auch in den Spezialausstellungen mit der Zeit dieselbe Entwick­lung durchmachen sehen.

Wenn nun eine erste Ausstellung der Frauenarbeit den großen Zweck der Lehre und Bildung verfolgen kann und dies aus der Geschichte der Frauenarbeit sich erklärt und aus dem Beruf der Aussteller, so ergibt sich sehr leicht die Ant-