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Künstliche Blumen aus verschiedenem Material als: aus Stoffen, Papier, Gold, Silber, Wolle, Chenille, Perlen, Band, Federn, Haaren, Muscheln, Fischschuppen, Wachs und Leder naturgetreu herzustellen ; nebst einem Anhang über Blumen- und Farben-Symbolik ; ein Handbuch für Blumenarbeiterinnen, Modistinnen und Dilettantinnen ; nach französischen Quellen bearbeitet und ergänzt ; illustrirt mit 370 in den Text gedruckten Holzschnitten und einem chromolithogr. Titelblatt / von Mathilde Clasen-Schmid
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Gold- und Zilberblumen

wolle so lange an, bis es sich überall an den Gegenstand angeschlossen und der Firniß trocken geworden. Will man den Glanz des Goldes etwas erhöhen und überhaupt stellen­weise eine sehr glatte Fläche herstellen, so glätte man die Vergoldung, wenn sie vollkommen trocken ist, mit einem Elfenbeinzahn oder Polirstahl.

Gold und Silber flüssig aufxulragen.

Am einfachsten bedient man sich dazu des bekannten Muschelgoldes oder Silbers, das man mit einem in Wasser getauchten Pinsel flüssig macht und mit diesen: Pinsel aufträgt. Nur die feinsten Sorten dieses Muschel­goldes und ebenfalls des Muschelsilbers sind von längerer Dauer und läßt sich nur mit diesen eine größere Fläche ganz gleichmäßig bedecken. Man kann sich jedoch auch selbst eine Art Gold- und Silbertinte herstellen, die jeden­falls den Vorzug hat, eine größere Dauer zu besitzen und eine feinere Gold- und Silberfarbe abzugeben. Man nehme eine beliebige Menge echter Gold- oder Silberblätter, wie solche die Vergolden brauchen, und die, wie schon bemerkt, in Büchelchen zu kaufen sind, reibe sie mit weißem Honig auf einem Reibftein möglichst fein. Man erhält dann eine steife Masse, die man in so viel kochendem, reinem Wasser auflöst, daß das fein geriebene Gold zu Boden sinken kann. Alsdann gieße man die trübe Flüssigkeit vorsichtig ab und trockne das niedergeschlagene Pulver auf Papier. Hierauf reibe man es in einem Serpentinmörser mit so viel