Von täuschender Naturwahrheit kann auch bei der Chenilleblume nicht die Rede sein. Der Herstellung solcher Blumen liegt auch diese Absicht nicht zu Grunde; sie giebt vielmehr die Natur insoweit wieder, als es mit diesem Material möglich ist, dennoch aber vermag man mit diesem Material verschiedene Blumen so nachzuahmen, daß ihre Eigenartigkeit vollkommen zu erkennen ist. Sie eignen sich vorzüglich zum Schmuck für Soireöcoffüren und Hüte, sind jedoch auch durch das sammetartige Ansehen und den milden Glanz an und für sich für das Auge sehr angenehm, ja die Farbennüancen, die sich erreichen lassen, sind nicht selten von reizender Wirkung.

Man bedient sich zur Anfertigung dieser Blumen einer bereits präparirten Chenille, die mit einem dünnen Eisen­oder Messingdraht zusammengedreht ist, der aber vorher, damit er die Fähigkeit erlange, die ihm gegebenen Biegungen beizubehalten, ausgeglüht worden. Diese Chenille ist in verschiedenen Stärken zu einem verhältnißmäßig billigen Preis käuflich. Außer ihr bedarf man noch feineren und stärkeren Blumendraht für die Befestigung und Verbindung der einzelnen Theile.

Man wendet ein verschiedenes'Verfahren für die Her­stellung der Chenilleblumen an und zwar je nach der Art

23 *