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schen a. d. Elbe, Nußbaum L Co. in Wien in ausgezeichnet schön krystallisirtem Sternanis-Oel.

Sollten die gesegneten Fluren Oesterreich-Ungarns von den grünen Alpentriften bis zu dem morastigen Tieflande der unteren Theiß und den Küsten der Adria keine anderen Vegetabilien zu ätherischen Oelen liefern, als die wenigen Küchengcwürze, welche dem fetten Boden der Hanna entstammen?

Gerade die hohe Stufe aber, auf welcher wir die österreichische Parfumeriewaaren- Fabrication trotz dieser Kargheit einheimischer Rohstoffe fanden, beweist ihre Lebensfähigkeit und ist eine Gewähr für deren weitere Entwicklung, ja für einen vielleicht ungeahnten Aufschwung, wenn sie von der heimischen Bodenpro- dnction ausgiebiger und kräftiger unterstützt würde!

An trockenen Riechstoffen, Blüthen, Blättern, Früchten, Rinden, Hölzern und Wurzeln, sowie an Harzen brachte uns die Ausstellung nichts bisher den Parfumeurs völlig Unbekanntes, doch war für Fabrikanten ätherischer Oele höchst Bcmerkenswerthes und zu neuen Versuchen Anregendes in den Ausstellungen überseeischer Länder vorhanden. Ueberans interessant und lehrreich war in dieser Richtung die schöne Exposition der Niederländischen Handels- Societät, welche, zusammengehalten mit den im Pavillon des Welt­handels ausgestellten Sammlungen, ein fast vollständiges Register aller trockenen Riechstoffe lieferte. In den ostasiatischen und orientalischen Landes-Abtheilungen war die Mühe des schon durch die räumliche Auseinandcrhaltung des Gleichartigen erschwerten Studiums durch schlechte, sich oft auf eine Nummer beschränkende Etiquettirung noch erhöht.

Von auf der Exposition vorhanden gewesenen Rohstoffen aus dem Thierreiche, insoferne selbe von der Parfumerie in den Kreis der Verwendung gezogen werden können, fanden wir hauptsächlich in den orientalischen und überseeischen Ländern das geeignete und benützbare Material, als: Moschus, Zibeth, Biber­geil und Ambra.

Von ersterer für den Parfumeur so überaus wichtigen Drogue waren die theils ganz, theils mäßig mit dem kostbaren Stoffe ge­füllten Beutel aus Ostindien und China, Thibet und Sibirien gesandt. Dieses letztere Land zeigte ein sehr schönes Exemplar eines