Hendrik Witboi.
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Hottentotten und später gegen die Zwartboi willig löserestolge. In neuerer Zeit allerdings schien der Eiker des Häuptlings zeitweilig zu erlahmen. So sollte er bei Llusbruch des lZondelzwart - Llufstandes im Jahre 1903 nur widerstrebend auf Leite der deutschen Legierung getreten sein. Das konnte zu denken geben - aber nach der (Zestellung von Hilfs- truppen gegen die Herero war man im Lüden des Schutzgebietes, und vor allem im Lezirk (Zibeon selbst, weit davon entkernt, sich Lefürchtungsn hinzugeben. Es erscheint auch - besonders im Hinblick auk den Zeitpunkt des ftbkalls Hendriks - vollkommen unerfindlich, welche (Zründe den alten Häuptling bewogen haben können, sein >Vort zu brechen und das Kriegsbeil von neuem auszugraben. Daß er etwa dem Drängen seiner Leute allein gefolgt sein könne, darf bei der Ltarrköpkigkeit und Energie Hendriks als ausgeschlossen gelten. Ebenso die vielbesprochene Llnnahme, daß ein „XVanderprediger der äthiopischen Kirche" einen ausschlaggebenden Einfluß auf ihn gewonnen habe, denn obwohl der Häuptling anscheinend religiös- mistischsn Dingen stark zugänglich und unterworfen war, kann als erwiesen angenommen werden, daß er sich dieser Mittel nur bediente, weil ihm ihr Einfluß auf die Mehrzahl seiner Leute bekannt war. Lluch hat er durch die (Zsschichte seines Lebens bewiesen, daß er sich außerordentlich schwer beeinflussen ließ. Lind diesem alten „Eisenkopf", der gleichwohl die Welt mit offenen Liugen sah, sollte ein armseliger XVandsrprsdigsr die Offenbarung von seiner Mission gebracht haben? Das ist ausgeschlossen, aber ebenso sicher ist es, daß bei Hendrik selbst der starke innere (Zlaubs an eins solche Mission schon seit vielen Jahrzehnten bestand. Lei es nun, daß religiöse Dings in §rags kamen, sei es, daß der starke, unerschütterliche (Zlaubs an seine Person, seine Kraft, seinen Einfluß ausschlaggebend war - das kommt kür die §olgeerscheinungsn nicht in §rage, denn der alte Häuptling hatte es so oder so verstanden, seine Leute und zahlreiche Ungehörige anderer Hottentottenstämme jedem seiner XVinks gefügig zu machen. -
Die Kerntruppen der Gebellen versammelten sich unter seinem Kommando, und diejenigen älteren Offiziers und Llnsisdlsr, die sich der (Zskahren und Mühsals des Krieges gegen Hendrik in den Jahren 1893/94 entsannen, wußten wohl, daß dem Schutzgebiet eins Zeit erneuter schwerer, verlustreicher kämpfe bevorstand.
„Vielfach", so schrieb ich kur^ nach dem Llusbruch des V?itboi-6uk-