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Der Krieg in Deutsch-Südwestafrika 1904-1906 / von K. Schwabe
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Das Gefecht bei Fartsbsestmund.

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Einige waren gleich zu Ltnkang verwundet. Mein pkerdchen, ein famoser kleiner §uchs, retirierte rückwärts, mich mit sich schleifend, da ich ihn nicht laufen lassen wollte. Oa man mich aber zu sehr aufs Forn nahm, blieb mir nichts anderes übrig, als mich ebenfalls hinzuwerfen. Meinen töut hatte ich bei der Sache verloren. Und so lag ich den ganzen Eag über auf dem lZauch, mit bloßem Fopk in der Glutsonns, das Pferd am Zügel, keine beneidenswerte Situation! Man pfefferte von allen Seiten auf mich und mein pksrd; ich gab keinen Pfennig mehr um mein Leben. Oie beiden OUnenränder konnten von den löottentotten ganz bestrichen werden, während wir nichts, aber auch gar nichts sehen konnten. Feiner von uns konnte sich auch nur rühren, ohne von allen Seiten aui nächste Entfernung beschossen zu werden. Und die Ferls schießen hervorragend! Einer nach dem anderen fiel, bald rechts, bald links. XVer nur den Versuch machte, den Fopf oder das Gewehr zu heben, der wurde sofort von mehreren Fugeln zugedeckt.

Ich will nun versuchen, einige Szenen aus dem Gefecht zu schildern. Furz nach Ssginn des Gefechts erhielt die 9. Fompagnis seitwärts-rückwärts §euer. Ich riet dem Leutnant Schaumburg, den Hinteren Sand von einigen Mann besetzen zu lassen, die auch gleichzeitig einen 50 m vor der Schützen­linie liegenden Flippenrand, aus dem wir §euer erhielten, beobachten konnten. Er befahl einem Unteroffizier und drei Mann, zurückzugehen. Oie Leute krochen rückwärts in das Oünental, in dem auch ich, etwas weiter rückwärts durch einen Susch gedeckt, lag. Ich riet. ihnen noch zu, da ich von meinem Platz aus einen besseren Überblick hatte als die Leute in der Schützenlinie:Nicht Kriechen, lauten!" In demselben Moment jedoch brach der Unteroffizier laut aufschreiend kurz vor mir zusammen. Er hatte einen Grustschuß von der Seite bekommen, Oie drei anderen bekamen Schüsse durch die Seins und durchs Gesäß und liefen schnell zurück. LUs Leutnant Schaumburg sie fragte, ob die Schüsse schmerzten, antwortete der Mann mit dem Gesäßschuß:5Us ob mir mein Vater verhauen hätte, löerr Leutnant!"

Nun versuchte Leutnant Schaumburg mit zwei Mann, den schwer ver­wundeten Unteroffizier heraufzuholen. LUs sie jedoch kaum einen halben Schritt zurückgskrochsn waren, wurden sie von beiden Seiten heftig be­schossen und alle drei verwundet, sodaß sie ihr Vorhaben aufgeben mußten. Leutnant Schaumburg bemerkte erst einen Sandschuß, der ihm den Fnöchel

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