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Die Durchfluthung des Isthmus von Suez in chronologischer, hydrographischer und historischer Beziehung / von C. Fr. W. Krukenberg
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4 Die DurcMuthung des Isthmus von Suez etc.

und Strabo melden, Ramsès II. Miamen 1 ), dessen Regierungszeit nach Brugsch etwa 1400 v. Chr. fällt, sondern erst Necho (ägypt. Nekau; 610594 v. Chr.) das Vorhaben, eine maritime Verbindung des Nil mit dem Rothen und dadurch auch mit dem Mittelländischen Meere herzustellen, zur Ausführung gebracht

Schleiden, Brugsch und Naville; eine modernisirte Karte des Landes Gosen bei Ebers.

Trotzdem man seit des großen Napoleons denkwürdiger Expedition nach Kräften bestrebt gewesen ist, die Kürze und das Fehlende in den Wiedergaben der Classiker durch andere Quellen durch die Inschriften an den Monumenten, durch die aufgefundenen Papyrus und Itinerarien zu ersetzen, und die gesicherte Feststellung so mancher Städtelagen (wie z. B. von Pelusium, Phakusa, Bubastis, Atribis, Heliopolis, Memphis und seit Eduard Navilles glänzender Errungenschaft auch wohl die von Pithom) zu dem Großartigsten zählt, was die 'wissenschaftlichen Leistungen des 19. Jahrhunderts aufzuweisen haben, so sind wir über eben so viele, für den alten Canalverlauf äußerst wichtige Lokalitäten doch noch immer im Zweifel gelassen, und gar zu oft hat man erfahren müssen, daß gerade da, wo man schon vor Jahren Gewißheit errungen zu haben glaubte, nur Irrungen an der Tagesordnung waren. Dieser in so vielfacher Hinsicht noch immer herrschenden Unsicherheit wegen wolle man es mir verzeihen, wenn ich im Texte, mehr als sich vielleicht rechtfertigen läßt, den von den Naturkundigen, vor allen den von v. Lesseps (Percement de listhme de Suez, exposé et documents officiels. Paris. 1855. II. et III. Sér. Paris. 1856, etc.) gehegten Anschauungen statt denen mancher Historiker gefolgt hin; aber auch Letzteren glaube ich durch die Nachträge zu ihrem Rechte verholten und zugleich damit jedem Leser die Mittel an die Hand gegeben zu haben, sich auf diesem streckenweise noch sehr unbekannten Gebiete durch einen selbst gezogenen Ariadnefaden zurecht zu finden.

Aus der Fluth von Schriften, welche die moderne Canalisirung des Suezisthmus mit sich brachte, habe ich, um das Ganze nicht in Literatur­angaben aufgehen zu lassen, in den den Text begleitenden Anmerkungen nur wenige hervorheben können.

1 ) Ramsès II. wird gewöhnlich mit dem Namen Sesostris belegt; das ist nicht ganz zutreffend.Ueber den griechischen Namen Sesostris, sagt Ebers (a. a. 0., 1872. S. 473),gingen lange Zeit die Ansichten der Aegyp- tologen auseinander; jetzt kann es kaum mehr zweifelhaft sein, daß unter seiner Herrschaft die vereinten Regierungszeiten Seti I. und seines Sohnes Ramsès IL, der schon «im Ei», d. i. von seiner frühesten Kindheit an als