Die neuen Canalanlagen auf dem Suezistlnnus. 11
Straße zwischen dem Rothen und Mittelländischen Meere, des Süßwassercanales, sei deshalb auch nur Folgendes erwähnt: Vom Moezcanal, den der Gründer von Cairo im 10. Jahrhundert erbauen ließ, zweigt sich oberhalb Zagazick der berühmte Canal von Arsinoe ab, nördlich von dessen altem Bett der moderne El Wady-Canal fließt. Dieser durchschneidet in der gut angebauten Gegend östlich von Zagazick die beiden Canäle: El Ach- dar und El Meschrafeh, die ihm ein bedeutendes Wasserquantum zuführen, und tritt dann beim Dorfe Abu Hammäd, wo ihn eine Zugbrücke überspannt, in das Wady Tümilät oder El Wady. Fast 70 Jahre sind verflossen, daß Mohammed Ali „das Thal“ unter Cultur brachte, indem er den alten Canal wiederherstellte, nicht weniger als 800 Sakias zur Bewässerung bauen ließ und den Maulbeerbaum und die Seidenzucht aus Syrien einführte. Das Thal erhob sich zu erfreulicher Blüthe, führte Weizen, Reis, Seide in beträchtlicher Menge aus, hatte eine christliche Colonie von ca. 1000 Seelen, verfiel aber später durch schlechte Regierung und erblühte auf’s Neue unter der Verwaltung der Suezcanalcompagnie. Etwa 3 Stunden östlich von Teil el Kebir kommt man zum Ras el Wady, dem Kopf oder Ende des Thaies. Dort hörte der von Mohammed Ali angelegte Canal auf, nur bei hohem Nilstand drang das Wasser noch in dem alten Canale von Arsinoe weiter bis zu dem Weiler Gassasin und von da zur Niederung bei El Mahsame, wo es einen kleinen See bildete. Vom Ras el Wady hat die Compagnie den Canal weiter bis zum Timsah- see geführt und zwar etwas nördlich von dem Bette des alten Ptolemäischen, dessen hohe Uferbänke sich als augenfällige Gegenstände aus der umgebenden Wüstenebene erheben x ). Der moderne Süßwassercanal verläuft bei einem natürlichen Gefälle von 1 mm. auf 1 m. frei bis in die Nähe von Ismailia und ist von dort,
0 Der Süßwassercanal vom Nil nach Suez. Petermann ’s Geographische Mittheilungen. 1864. S. 220-222.