Einreihung d. sog. Bitterseen in d. moderne maritime Canalanlage. 13
des Isthmus, welche gegenwärtig nur durch ganz flache Landstrecken von dem Rothen Meere getrennt und deren Wasserspiegel 6 m. unter dem des Süßwassercanals beim Serapeum gelegen ist. Bis zum Verfalle des Ptolemäercanals, d. h. bis vor 1100 Jahren enthielt dieselbe Brackwasser, erst nach dieser Zeit, nach der Zerstörung und Trockenlegung des alten Canals, als das Seebecken nur noch durch die zeitweisen Ueberfluthungen des Meeres periodisch gefüllt wurde, begann die Bildung einer mächtigen Salzbank, welche vor dem jüngsten Durchstiche der Landenge bis auf einige unbedeutende Wasserlachen den ganzen Boden des ehemaligen Seebeckens bedeckte. Da vor der Anlegung des heutigen Canals das Bassin der Bitterseen demnach stets trocken gelegen hat und auch von den höchsten Fluthen des Rothen Meeres nicht mehr erreicht wurde, so setzt dies wieder eine kleine Hebung der Meeresküste in allerjüngster Zeit voraus, für welche auch von anderen Puncten zahlreiche Beispiele beigebracht werden.
Jene Salzbank, welche sich auf dem Boden in der Mitte des großen Bitterseebeckens gebildet hatte, bestand aus verschieden dicken Lagern, welche fast parallel zu einander standen, und welche von dünnen Erdschichten wie krystallinischen Gypsplatten durchsetzt wurden. Die Füllung des Bitterseebässins, welche nicht wie beim Timsahsee ausschließlich vom Mittelmeere, sondern nur anfangs von diesem allein, später, auf einem Umwege zwar, durch ein doppelt so großes Schleusenthor auch vom Rothen Meere aus erfolgte, nahm 7 Monate (vom 18. März —24 October 1869) in Anspruch, und binnen 5 Jahre erneuter Wasserbedeckung (bis 1874) wurde von der Salzbank höchstens nur 1 /io wieder aufgelöst. Um die Bildung dieses mächtigen Salzlagers zu erklären, muß man zu der Annahme greifen, daß die Bitterseen von Zeit zu Zeit Meerwasserzufluß von Suez, dem alten Arsinoe her erhielten; denn würde das Brackwasser den gegenwärtigen Salzgehalt des Ismailbassins bei Port Said besessen haben, so hätte