Die Zusammensetzung der Suezcanalwässer etc. 21
C. Schmidt hat die Ergebnisse dieser insofern unvollständigen Analysen, als Calcium- und Kaliumbestiinmungen unterblieben und deshalb auch die Fragen nach etwaigen Gyps-, Polyhalit-, Syn- genit-, Kainit- und Carnallitschichten der Salzbank inmitten der Bitterseen für immer unbeantwortet bleiben müssen, bereits früher beleuchtet. Es zeigt sich, daß das Yerhältniß von Chloriden zu Sulfaten bei allen Proben, ja selbst unter Zuziehung der Analyse des am 31. Oct. 1875 von Dr. Fritsche am Nordrande des Tim- sahsees geschöpften Wassers nur innerhalb enger Grenzen schwankt und dem Mittel des Oceanwassers (11.83 S0 3 , 6.76 Mg, 162.21 Na,Ca,0 etc. bei einer Summe von 180.80 Mineralbestandtheilen) gleichkommt. Räthselhaft ist allein die plötzliche starke Steigerung des absoluten und relativen Mangnesiumgehaltes im Bassin Ismail (Analyse No. 2), da die Zusammensetzung des auf der Rhede von Port Said außerhalb der Schleuse geschöpften, stark mit Nilwasser gemischten Meerwassers (No. 1) im Uebrigen nur unbedeutend von No. 2 ab weicht; möglicherweise liegt hier aber ein Druck- oder Schreibfehler vor.
Die neueren Analysen lehren fernerhin, daß die frühere Salzbank der Bitterseen die relative Zusammensetzung des Oceanwassers besessen hat, durch dessen Selbstverdunstung sie entstanden war. Der Bezirk der Bitterseen und das Südende des Timsahsees waren 1872 relativ ärmer an Magnesium als nord- und südwärts gelegene Wasserpartien der Schöpfstationen (No. 3, 18, 16, 20); im Herbste 1875 hatte sich diese Differenz aber bereits ausgeglichen. Ende October 1875 war der relative Schwefelsäuregehalt (ä 100 Chlor) des Timsahsees (Nordrand) noch der gleiche wie 1872 (Südrand) und der relative Schwefelsäuregehalt der Stationen 3, 18, 19, 20 nord- und südwärts davon uih 9°/o höher als der des Timsah- und der Bitterseen. Nach C. Schmidt's Analyse war das Wasser des Timsahsees im Herbste 1875 absolut und relativ kaliumärmer als das des Arabischen Golfes, sein Cal-