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Die Durchfluthung des Isthmus von Suez etc.
ciumgehalt dagegen absolut (in 1000 Th. Wasser) höher, jedoch relativ (ä 100 gr. Chlor) gleich dem des letzteren.
Unzweifelhaft würde eine Analyse desjenigen Salzblocks vom Boden der Bitterseen vor Eröffnung der Communication dieser Seen mit dem Arabischen Golfe und dem Mittelmeere, welchen Herr v. Lesseps in der Sitzung vom 22. Juni 1874 der Pariser Academie vorlegte, einen weit höheren Kaliumgehalt desselben ergeben haben, als der 6 Jahre später noch erhaltene Rest dieser Salzbank aufwies. Nach dieser Zeit waren die leichtlöslichen Kalisalze aus der Salzbank bereits ausgelaugt, das schwerer lösliche Chlornatrium werde, so meinte C. Schmidt , nach einigen Jahrzehnten nachfolgen und nur eine dünne Gypsschicht hinterbleiben, die durch stetig fortschreitende Lösung die Wasserschicht in der Tiefe, unmittelbar über der Salzbank, absolut und relativ gypsreicher machen wird als das Wasser des Mittelmeeres und des Arabischen Golfes. Nach Lösung dieses Gypsrestes werde das Gleichgewicht völlig hergestellt und das relative Verhältniß der Salze dem beider Meere identisch sein; der absolute Salzgehalt werde aber, entsprechend einer relativ stärkeren Wasserverdunstung in dem schmalen Canale und der durch Schleusen und Uferreibung sehr verlangsamten Strömung stets höher bleiben als der gegenwärtige des Rothen Meeres, viel höher als der des Mittelmeeres.
Um festgestellt zu sehen, bis zu welchem Puncte die von C. Schmidt angekündigten Veränderungen der Canalseewässer in den seither verflossenen zwölf Jahren vorgeschritten sind, habe ich bei meinem Besuche des Suezisthmus im December vorigen resp. zu Anfang dieses Jahres Wasserproben dort geschöpft und dieselben in Gemeinschaft mit Herrn Bich. Hemdla analysirt. Die durch die immerhin geringen Wasserquantitäten — es standen uns von jeder Probe etwa 3 ji Liter zur Verfügung — bedingte Unsicherheit der Resultate glauben wir durch wiederholte Ausführung der einzelnen Bestimmungen compensirt zu haben.