Betrachtungen über erworbene Fähigkeiten etc. 41
hältnisse 1 ) kehren in der Natur vielfach wieder. So würden z. B. hinsichtlich der Harnstoffretention in den Organen des Körpers die
Mortes schreibt man ganz allgemein die tief schwarze Haar- und Augenfarbe der braunen Gesichter der dort herrschenden unerträglichen Hitze zu.
„Ich bin überzeugt“, schreibt der vortreffliche englische Missionär John Mackenzie (Petermanri’s Geograph. Mitth. Bd. 18. 1872. S. 192), „daß ein Fremder, vor den man 20 oder 30 blindlings in Schoschong herausgegriffene Bamangwato mit einer gleichen Zahl Batowana d. h. Bamangwato vom Ngami-See brächte, die letzteren an ihrer dunkleren Farbe zu unterscheiden vermöchte. Es scheint somit, daß in Südafrika mit der Verminderung der Hitze und Feuchtigkeit die Hautfarbe heller und das Haar spärlicher wird, bis man zu den hellfarbigen Hottentotten und Buschmännern der Capcolonie kommt, deren zerstreute Büschel wolligen Haares die Vorstellung erwecken, daß, wenn der Proceß nur noch ein wenig weiter gegangenwäre, wir Leute ohne jedes Haar auf demScheilel hätten finden müssen.“ „Aber das sind nicht die einzigen Unterschiede, die man, wie es scheint, auf physische Ursachen zurückführen kann. Wo Feuchtigkeit ist, tritt eine üppige Vegetation auf und der Boden bekleidet sich mit Bäumen und Sträuchern, die den Bewohnern angenehmen Schatten gewähren. Im Gegensatz dazu findet der Reisende auf einer trockenen Ebene keinen Schutz außer dem Schatten eines großen Steines in dem ermüdenden Lande. Die Eingeborenen baumbewachsener Gegenden haben große volle Augen, Augenlider und Brauen sind gewöhnlich nicht gerunzelt oder zusammengezogen; je dürrer nun das Land, desto kleiner die Augen der Bewohner und desto zusammengezogener, gerunzelter die das Auge umgebenden Theile. So haben die Makoba am Zuga-Fluß meist große milde Augen, fast ebenso die Makalaka; kommt man aber südlich in den trockneren District von Schoschong, so findet man die Augen bei den Bamangwato schon etwas kleiner, in der noch trockneren Gegend von Kuruman haben auch die Batlaping noch kleinere Augen, und gehen wir weiter südwärts in vollkommen baumlose Gegenden, so finden wir unter den Korana, Hottentotten und Buschmännern die kleinsten Augen im Lande.“
*) Einem wesentlich anderen Vorgänge verdanken die blendendweißen Gehäuse der Ovula oviformis Lam. und der 0. volva Lam. ihren reinen Farbenton. Die Ueberladung der gesammten Haut dieser Schnecken mit Melanin sowie die innerste schwarze Lage des Gehäuses selber zeigen, daß es bei diesen Thieren an Hautpigmenten keineswegs gebricht; aber hier ist die Affinität der lebenden Epidermiszellen zu dem melaninartigen Körper eine so gewaltige, daß kein Reservevorrath an Pigment mehr übrig bleibt, welcher dem von den Manteldrüsen secernirten Kalke und Schleim- Stoffe beigegeben werden könnte.