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Betrachtungen über erworbene Fähigkeiten etc.
auch die Abänderungen in der Configuration der Gehäuse, welche sich bei Mollusken nach einem längeren Separirtsein regelmäßig auszubilden pflegen, werden hierhin zu rechnen sein. Auch habe ich schon früher darauf aufmerksam gemacht, daß die dornige Bewaffnung der Gehäuse erythräischer Muriciden (Murex cras- sispina Lam ., M. tenuispina Lam., M. anguliferus Lam., ** M. hystrix Martini , M. ferrugo Wood) bei sämmtlichen
ausgebildeteren mediterranen Formen (Murex trunculus L., M. brandaris L ., M. cristatus Brocchi, M. Edwardsii Payr., M. erinaceus L.) vermißt wird; auch bei den Species aus dem Mittelmeere, deren Name auf eine stachlige Bewehrung des Gehäuses schließen lassen dürfte, findet sich eine solche nicht vor; deren mit Längswülsten versehene Schalen erinnern wohl an ery- thräische Fusus- und Tritonium-, nicht aber an erythräische Muricidengehäuse, und nur bei sehr jungen Individuen (z. B. von Murex cristatus Br.) aus dem Mittelmeer macht die Schale ? als Ganzes den Eindruck einer beabsichtigten Sicherstellung durch
Pallisadenreihen. Ohne ein durch die verschiedenartige Lebensweise bedingtes Motiv dieses Unterscheidungsmerkmales zwischen mediterranen und erythräischen Muriciden ausschließen zu wollen, glaube ich in dem Gehäusebau letzterer Species eine hervorragendere, vom Thiere selbst gewollte, eine spontan vollzogene Leistung sehen zu müssen 1 ).
!) Die Vermuthung, daß die Muriciden des Rothen Meeres zu der Ausbildung ihrer Stachelgehäuse durch eine mit den Korallenhauten in unmittelbarem Zusammenhänge stehende (im Vergleich zum Mittelmeere) * eigenartige Beschaffenheit des Meeresbodens veranlaßt worden sind, findet
ihre Stütze in Beobachtungen von C. F. Jickeli (Studien über die Con- chylien des Rothen Meeres. II. Jahrb. d. d. Malakozoolog. Gesellsch. Bd. 2. 1875. S. 70 u. 71). „So ziemlich für alle Dahlak und Massaua gemeinschaftliche Vorkommnisse“, sagt Jickdi, „läßt sich sofort erkennen, daß Exemplare des ersteren Fundortes weitaus größer sind als des letzteren. Conus arenatus und C. acuminatus erreichen auf Dahlak die doppelte Größe der Exemplare Massauas. Murex rota wird auf Dahlak so viel