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Die Durchfluthung des Isthmus von Suez in chronologischer, hydrographischer und historischer Beziehung / von C. Fr. W. Krukenberg
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Die Durcbfiuthung des Isthmus von Suez etc.

Von diesem Gesichtspuncte aus beurtheilt, gewinnen auch die, besonders von Issel und Pagenstecher 1 ) für Weichthiere beider Meeresgebiete hervorgehobenen Unterschiede im Bau der Gehäuse ein erhöhtes Interesse; denn mir ist es nicht im mindesten fraglich, daß wir als Grund für diese Differenzen ebenfalls nur von den Thieren absichtlich vorgenommene Aenderungen des alten Bauplanes und nicht (wie etwa bei den auf Aenderungen P

des Retentionsvermögens lebender Zellen beruhenden Wechseln) den Effect eines blind umformenden äußern Agens zu verzeichnen haben. Bevor wir jedoch diese Verhältnisse registriren, sei der congruente Thierbestand des Mittelländischen und Rothen Meeres in Erinnerung gebracht 2 ).

größer und bekommt dort so lange Dornen, daß man geneigt sein könnte, ihn von Exemplaren von Massaua als Art zu unterscheiden. Dieser Unter­schied in der Größe fällt schon bei den gemeinsten Vorkommnissen der beiden Orte z. B. Planaxis Savignyi und Nerita Rumphi auf.

J ) Vgl. H. A. PagensUcher , Molluska. B. Kossmanns Zoologische ^

Ergebnisse einer Reise in die Küstengebiete des Rothen Meeres. I. Hälfte.

Leipzig. 1877. S. 912.

2 ) Das Rothe Meer bietet in seinen nördlichen und südlichen Breiten so auffällige faunistische Wechsel dar, wie sie bei einem so lange separirt gebliebenen Meeresarm nicht zu erwarten sein würden. Als Beispiel führe ich nur einige Sätze aus Jickelis verdienstlicher Arbeit über die Gattung Conus (a. a. 0., S. 71) an, welche lehren dürften, daß die Fauna des Rothen Meeres bei streng durchgeführten Vergleichen mit der Fauna anderer Meere nothwendig in zwei Bezirke zu zerlegen ist. Bei Jickeli heißt es:

Von den aufgezählten (34) Conus-Arten sind beinahe die Hälfte im Norden und Süden des Rothen Meeres gefunden, während einige im Süden gefun­dene Arten, z. B. C. coffea, C. textile, C. tulipa im Norden nicht vorzukommen scheinen, und sich ihre Verbreitung aus dem Indischen Archipel

somit nur bis in die südlichen Theile des Rothen Meeres zu erstrecken scheint. Auffallend ist, daß eine Anzahl Arten, die im Norden des Rothen Meeres, und theilweise nicht selten, gesammelt wurden, bisher noch im Süden nicht gefunden wurden und erst im Indischen Archipel wieder auftreten, von wo sie sich bis in den Stillen Ocean weit östlich verbreiten, z. B.

Conus tesselatus, C. quercinus, C. lividus, C. virgo. Es finden sich übrigens auch in anderen Gattungen gleiche Erscheinungen, so gehört z. B.