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Die Durchfluthung des Isthmus von Suez in chronologischer, hydrographischer und historischer Beziehung / von C. Fr. W. Krukenberg
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Die gemeinsamen Thier- und Pflanzen formen.

9. Monographie. I. Theil. Leipzig. 1884. S. 274), welcher Discosoma tapetum Ehhg. und D. nummiforme Leuch, getrennt aufführt, bemerkt dazu: Klunzinger betrachtet es als zweifelhaft, daß Discosoma nummi­forme Leuch, mit Priapulus albus Forsh. synonym ist und schließt davon aus auch Discosoma nummiforme M. F. Ich glaube, daß er im Rechte ist, da ForshäVs Species undefinirbar ist, und Milne Edwards die beiden Species D. nummiforme Leuch, und D. tapetum Ehbg. unter einer begreift.

Aurelia aurita Lam. Haechel sprach als Vermuthung aus, die Aurelia aurita möchte vielleicht durch den Suezcanal des Alterthums in das Rothe Meer eingedrungen sein. C. Keller meint dagegen, es sei wegen der Schwierigkeiten, welche der alte Suezcanal dem Transporte mariner Organismen dargeboten habe, wahrscheinlicher, daß dieselbe während der Quartärzeit in Folge anhaltender Nordwinde durch die Isthmuslagune ge­trieben wurde. Wer berücksichtigt, daß Cassiopea andromeda den modernen Suezcanal vom Rothen Meere aus jetzt schon bis Ismailia passirt hat, und sich dabei der Bemerkung auf S. 16 Anm. dieser Studien 2. Reihe, 4. Abth. erinnert, wird zugestehen müssen, daß bezüglich der Meduse die eine dieser Ansichten vor der anderen Nichts an Wahrscheinlichkeit voraus hat. Für alle weniger euryhalinen Arten verdient IiaeckeVs Meinung der Kellersehen gegenüber den Vorzug; denn einen für die Diffusion der Thiere günstigeren Verbindungsweg als den Ptolemäer-Canal hat es, soweit die geologische Forschung reicht, zwischen den beiden Meeren nicht gegeben. Meine Bemühungen, eine Abbildung der Aurelia auf altägyptischen Denk­mälern zu finden, sind ohne Erfolg geblieben. Auf den Gemälden, welche die Gräberwände von Sakkära zieren, treten dem Beschauer eine große Menge von See-und Nilfischen in guter Ausführung entgegen; auch sonstige Meeresthiere sind dargestellt, aber eine Medusenform ist darauf nicht an­gedeutet. Auf anderen altägyptischen Wandgemälden, so auf den Tempel­wänden von Karnack (H. Brugsch) und von Der al baheri (J. Lumichen) begegnen wir auch zahlreichen Thierformen aus dem Rothen Meere: Schollen, Haien, Rochen, Krebsen (Palinurus penicil 1 atus?), Tintenfischen (Lo- ligo), die ihrer vom Künstler erkannten charakteristischen Merkmale wegen oft sogar eine Speciesdiagnose ermöglichen; auch auf diesen fehlt, den Copien nach zu urtheilen, Aurelia. Nur von weiteren Nachforschungen in dieser Richtung würde Bestimmteres über die Einwanderungszeit der Aurelia erwartet werden können.

Rhizostoma Cuvieri Per. Les. (Medit. Form: Pilema pulmo Haechel; Erythr. Form: P. corona Haechel). Haechel (System der Medusen. II. Hälfte. Jena. 1879. S. 594) bemerkt dazu:Die kurze Diagnose, welche ihr Entdecker, Forshäl , von der Pilema des Rothen Meeres gab, ist sehr