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Die Durchfluthung des Isthmus von Suez in chronologischer, hydrographischer und historischer Beziehung / von C. Fr. W. Krukenberg
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Die Durehfluthung des Isthmus von Suez etc.

ungenügend. Wahrscheinlich sind die beiden Arten, welche derselbe als Medusa corona und M. tetrastyla unterscheidet, identisch. Ehrenberg, welcher sie später ebendaselbst wiederfand, hat keine Beiträge zu ihrer Kenntniß geliefert, da er sie irrtliümlich für identisch mit der mediterranen P. pulmo hielt. Indessen habe ich mich an zertrümmerten Fragmenten von großen Spiritusexemplaren dieser Art, welche Ehrenberg im Berliner Zoologischen Museum deponirte, überzeugt, daß die beiden Pilemaspecies des Kothen Meeres und des Mittelmeeres wohl specifisch zu unterscheiden sind. Der Schirmrand von P. pulmo hat zahlreichere Randläppchen als bei allen anderen Arten (1620 schmale, abgestutzte Velarlappen in jedem Octanten). Ferner sind die 16 centripetalen Arcaden des Canalnetzes, welche zwischen je 2 Radialcanälen gegen die Armscheibe vorspringen, viel höher und schmäler, und berühren dessen Außenrand. Endlich ist auch die specielle Conformation der langen Arme und namentlich ihres keulenförmigen End­knopfes verschieden; derselbe ist dreiseitig-prismatisch, gegen das Distal­ende etwas verdickt und kurz zugespitzt, dreiseitig, pyramidal oder fast abgestutzt. Trotzdem glaubt C. Keller (a. a. 0., S. 18), die erythräische Pilema von der mediterranen ableiten zu sollen;wenn sich Erstere, sagt Keller,seit der Quartärzeit trotz übereinstimmender Färbung und Habitus von ihrer Stammform etwas entfernt hat, so ist dies bei der Variabilität der Gebilde des Schirmrandes bei Scheibenquallen nicht überraschend und ähnliche Abweichungen von der ursprünglichen Stammform bis zur specifischen Verschiedenheit werden wir bei früher emigrirteu Mollusken finden.

Asterina gibbosa Forb.Mit Europa, sagt Ed. von Martens (C. C. von der Bechens Reisen in Ostafrika. Bd. 3. Abth. 1. Leipzig u. Heidel­berg. 1869. S. 134),hat von Seesternen und Seeigeln Ostafrika nur Ast er ina gibbosa gemein, falls A. Burtoni Gray aus dem Rothen Meere in der Tliat mit der englisch-südeuropäischen zusammenfällt, wie Müller und Troschel angenommen haben. Dagegen kann ich Linckia variolata Betz nicht als europäisch anerkennen, obwohl Gray noch in seiner neuesten Uebersicht der Asteriden (Synopsis of the species of starfisli. 1866) ihm das Mittelmeer als Vaterland zuweist und eine ostafrikanische Art davon unter dem Namen Agassizii trennt. Keine Specialfauna aus dem Gebiete des Mittelmeeres erwähnt meines Wissens diese Art, und Gray selbst citirt dieselbe Abbildung von Linch Taf. 14 Fig. 24 zu beiden, nur einmal mit dem Schreib- oder Druckfehler 2,4 statt 24. Ich kenne keine andere Fundorte für diese Art als ostafrikanische. Später haben die von Dr. W. Lange ausgeführten Bestimmungen der von Moebius (vgl. dessen Beiträge z. Meeresfauna etc. S. 50) auf seiner Reise nach Mauritius ge­sammelten Asteriden eine zweite mediterrane Seesternspecies an der ost-