Die gemeinsamen Thier- und Pflanzenformen.
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titätserklärungen äußerst vorsichtig zu sein haben. Selbst in der von Issel gegebenen Uebersicht der dem Mittel- und Rothen Meere gemeinsamen Molluskenspecies mußten zwei Arten gestrichen werden: Venus verrucosa L. und Caecum annu- latum Brown. Ueber Venus (Ventricula) verrucosa L. — nur mit Unrecht noch in der französischen Uebersetzung von Woodtvard’s bekanntem „Manual of the recent Mollusca“ aus dem Jahre 1870 *) neben den Antillen, Canaren, Australien, dem Senegal und dem Cap auch dem Rothen Meere als einheimisch überwiesen — liegen lediglich zwei hier in Betracht kommende Notizen vor, die sich aber nicht auf ein Vorkommen derselben im Rothen Meere, sondern nur auf ein solches am Cap resp. bei Mauritius beziehen. Das Vorkommen dieser Muschel am Cap wird von Krauss * 2 ) berichtet, und bezüglich des zweiten Fundortes im indischen Faunengebiete sagt Ed. v. Martens 3 ): „Diese aus dem Mittelmeer wohl bekannte Art erhielt das Berliner Museum von Bobülard aus Mauritius; das Exemplar stimmt nicht mit der von Bunker unterschiedenen, übrigens kaum standhaft verschiedenen V. nodosa aus Westafrika (Moll. v. Guinea. S. 57)“. Andererseits ist Caecum annulatum Brown — von Issel (a. a. 0., S. 211) bei Aden, von Moebius (a. a. 0., S. 287) auch bei Mauritius gefunden — aus dem Mittelmeere unbekannt geblieben; im atlantischen Gebiete wurde dieser Tänioglosse nur um Westindien, an der irischen und englischen Küste angetroffen 4 ). An dieser Stelle verdient auch eine Mittheilung von Gasalis de Fondouce 5 ) erwähnt zu werden, dergemäß Lefèvre
0 S. P. Woodivard, Manuel de la Conchyliologie. Traduction (PAlois Humbert. Paris. 1870. p. 58.
2 ) F. Krauss , Die Südafrikanischen Mollusken. Stuttgart. 1848. S. 10.
3 ) Ed. v. Martens in K. Moebius ’ Beiträgen etc. S. 326.
0 Vgl. P. Garpenter, Proceed. Zoolog. Soc. 1858. p. 423.
®) Cazàlis de Fondouce , Recherches sur la géologie de l’Égypte d’après les travaux les plus recents etc. Montpellier et Paris. 1868. p. 50.