Literarische Quellen etc.
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gründeten hier die Franzosen die Station Bamses, einen für den Canalbau bedeutenden und während desselben belebten Platz. Die von N. daselbst entdeckten Denkmäler tragen Weihinschriften für den Gott Tum (= Harmachis = Horemkhu), als dessen Freund Ramses IT. galt. Der Name der Stadt (Pi-Tum) war zwar auf keinem dieser Monumente verzeichnet, aber auf dem Bruchstücke eines Naos fand sich nicht nur die Cartousche von Ramses II., sondern auch der Name des Gebietes, Thuku 1 ), in welchem Pithom nach der Liste der Nomoi und dem Papyrus des Britischen Museums erbaut war. Hiernach waren alle Möglichkeiten vorhanden, daß die bei el Maschüta entdeckte Stadt nicht Ramses, sondern Pithom (d. h. die Stadt des Tum) war. Dann fanden sich auch an diesem Platze eine Statue aus rothem Granit, welche einen Beamten des Pharao, Osorkon II., „den guten Wächter über Pithom“ darstellt, das Fragment der Bildsäule eines Priesters mit dem Namen der Stadt, des Wohnortes des Tum 2 ), und zwei römische Inschriften, auf denen der Name Ero (= Heroopolis) stand. Die eine derselben lautete: „Polis Ero castra“ (d. h. Feld oder Lager von Ero), und die andere: „Dominis nostris victoribus, Maximiano et Severo imperatoribus, et Maximino et Constantino nobilissimis Caesaribus, ab Ero in Clusma. M. VIIII. — 0.“ Letztere Inschrift soll die Entfernung .von Piro nach Clusma (9 Meilen) angeben und ein Meilenstein gewesen sein. — Des Weitern weist JV. als Stützen seiner Auffassung: 1. auf die uns bekannte Uebersetzung des Bibeltextes durch die Septuaginta wie auf die Koptische Bibelübersetzung hin und tliut sich gewissermaßen etwas darauf zu Gute, eine Ansicht vertreten zu können, die Forscher
0 „Thuku oder Thuket (= Succoth der Hebräer) ist die Bezeichnung des vorwiegend von Ausländern (Israeliten) bewohnten Distriktes.“ Auf der von K. gefundenen Tafel des Philadelphos Ptolemaeus stand Tum von Succoth, Osiris von Pike- heret (— Pikerehet). Aus verschiedenen Listen der Nomoi wissen wir, daß die Hauptstadt des 8. Nomos von Unterägypten entweder Pitum oder Pikerehet (einige schreiben auch Se Kerehet) war; stets ist aber dabei angegeben, daß die Stadt in dem Gebiete von Succoth liege. A. nimmt hiernach an, daß die Hauptstadt von Succoth zwei Sanctuarien hatte, und zwar nahe bei einander, deren eines Pi Tum, deren anderes Pikerehet war; letzteres lag dem Meere näher als Pi Tum, da es von Reisenden, welche von Heliopolis kamen, zuerst erreicht wurde. Das Heiligthum von Pi Tum, die Wohnstätte des Tum, wurde von den profanen Stadttheilen Thuku’s rings umgeben. — Serapiu kann nur die lateinische Bezeichnung für Pikerehet sein; denn dieser Ort ist das einzige Serapeum, das einzige Sanctuarium des Osiris, von dessen Existenz in dieser Gegend überhaupt Kunde auf uns gelangt ist. Entsprechend der vorausgegangenen Wegsangabe gibt das ltinerar die Entfernung von Serapiu nach Heroopolis aber zu weit an.
2 ) Einige Male fand sich auf Denkmälern Tum als Herr von An bezeichnet, Bruysch erkannte darin das Aeant (= Pithom) des Plinius. „Der gelehrte Römer wußte, daß die Araber den Golf des Rothen Meeres, an welchem Pithom lag, Aeant nannten.“