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Die Durchfluthung des Isthmus von Suez in chronologischer, hydrographischer und historischer Beziehung / von C. Fr. W. Krukenberg
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Literarische Quellen etc.

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haben werden, spricht die Stelle bei Herodot (II. 158) aber weder, wie Lepsius will, für ihn, noch so ganz für Nciville, wie dieser be­hauptet. Auch der zweite, von Lepsius vorgebrachte Einwand wird, wie mir scheint, von N. endgültig widerlegt. Denndie im Itinerar und in der Notitia dignitatum Thou, Thohu, Tohu oder Thoum genannte Stadt ist jedenfalls nicht Tum, sondern der Name einer andern Gottheit. Es läßt sich die Möglichkeit nicht in Abrede stellen, daß Teil Abu Soliman die Lage eben dieses Thou bezeichnet. 4 Nirgends auf den Denkmälern von Pithom (el Maschüta), weder auf

denen, welche an der Intrade gefunden wurden, noch auf dem Naos, noch auf der Granittafel, noch an den Sphinxen wird einer Stadt Ramses (Pi Rameses) Erwähnung gethan, was jedenfalls nicht ver­mißt werden würde, wenn dieses der Name der Stadt gewesen wäre. Lepsius meinte, W.s Deutung der Ruinen hei el Maschüta sei schon deshalb eine verfehlte, Aveil Pithom in Teil Abu Soliman gegeben sei, und zAvei so benachbarte Städte nie denselben Namen geführt hätten. N. erinnert indessen daran, daß auch Heliopolis, Avelches Teil Abu Soliman noch näher liegt als el Maschüta, einige Male als Pi Tum (Inscript, von Pianki) bezeichnet worden ist. Außerdem bedeutet Rameses eine Gegend, aber keine Stadt. Zugelassen daß, wie p Lepsius wollte, Ramses = el Maschüta und Pithom (Succoth) = Teil

Abu Soliman, so würde sich als seltsame Consequenz ergeben, daß die Israeliten am ersten Tage 22 Meilen westwärts zogen und dann wieder umkehrten, um auf den Weg zum Rothen Meere zu gelangen.

Es empfiehlt sich, hier unsere eigenen Betrachtungen Avieder auf­zunehmen, um festzustellen, Avas sich aus den vielen vorgebrachten Gründen Unserer Meinung nach für ein Schluß auf die Lage von Pithom und Heroo- polis eigentlich ziehen läßt. Den Ausspruch Lepere 1 s:Bei der ganzen Topographie des Isthmus spielt die noch unentschiedene Lage von Heroon oder Heroopolis die hervorragendste Rolle, haben alle einsichtigen Männer späterhin gebilligt; bei jeder eingehenderen Avissenscliaftlichen Untersuchung, einerlei ob dieselbe historischer, nationalökonomischer oder naturwissen--, scliaftliclier Art ist, sieht sich bald früher, bald später der Forscher ge- zwungen Avegen der zAveifelhaften Lage von Heroopolis Halt zu machen. Der

Auffassung von Nciville , daß Pithom in dem Trümmerfelde von el Maschüta, Welches nördlich von dem .Lessepsschen Süßwassercanale und südlich von dem sog. Wady- soAvie von dem alten Pharaonencanale begrenzt Avird, gefunden, wählend Ramses noch unbekannt geblieben ist, schließe ich mich unbedingt an; NavilW s Funde und Darlegungen reden dieser Annahme zu sehr das Wort, und ich habe mich in der Literatur vergeblich nach einem gegentheiligen Grunde umgesehen, welcher sich mit den von Naville vor-