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Die Durchfluthung des Isthmus von Suez in chronologischer, hydrographischer und historischer Beziehung / von C. Fr. W. Krukenberg
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Literarische Quellen etc.

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hielt nach Plinius Worten Cambysu für ein Feldlazareth und läßt seine Lage fraglich, während Naville, um sich conséquent zu bleiben, es am Timsahsee suchen muß. Jüngeren Datums ist das arabische Kolzum, in welchem der Name Clysma wiederkehrt. Der Name Kolzum soll sich nach Schleiden schon im 4. Jahrhundert (hei Philostor gos ) als Bezeichnung des Suezbusens geltend gemacht haben, tritt dann von der Mitte des 7. Jahr­hunderts ab hei den arabischen Schrifstellern allgemein auf, um zu Anfang des 16. Jahrhunderts dem Namen Suez zu weichen, welcher Ort südlicher, nach El Kachendi aber nördlicher als Kolzum gegründet wurde. Nach Quatremere (I. S. 188) soll Makrizi (1435 n. Chr.) Suez noch nicht gekannt haben, doch führt Lepère (S. 183185) an, Suez sei nach Makrizi an der Stelle erbaut, wo Kolzum gelegen habe, läßt den Namen Suez aber trotzdem erst zur Zeit Ben Ayas (1516 n. Chr.) bei den arabischen Schriftstellern an den von Kolzum treten 1 ).In der Heise des Grafen v. Solms und des Herrn v. Breitenbach (148384), sagt Schleiden ,wird zuerst in dieser Gegend ein Feld «Choas» genannt, was wohl auf eine Verdrehung von Suez zurückzuführen ist und die Ansicht von Quatremere bestätigen würde, daß schon vor Gründung der Stadt Suez der Bezirk von Kolzum den Namen Suez erhalten habe. Daß im 16. Jahrhundert die Stadt Suez bestand, unterliegt nach den Reiseberichten z. B. von Graf Älbr. v. Loeicenstein und Peter Beton keinem Zweifel.

Ueher Kleopatris, Daneon und Cambysu ist nichts Weiteres zu be­richten, um so mehr indessen über Arsinoë und Clysma. Wir helfen uns, wie ich glaube, auch bei der Besprechung der Lage dieser Ortschaften wieder am besten dadurch, daß wir unter Zugrundelegung einer Uebersichts- tabelle die einzelnen Autoren über ihre Ansichten getrennt vernehmen.

Bu Bois-Aimé: Arsinoë = Kleopatris (entgegen seiner früheren Mei­nung) = Kolzum = annähernd Suez.

Clysma = am westlichen Ufer des Rothen Meeres.

(Beeisephon = Ruinen 2 1 /a Meilen nordöstlich von Suez.)

Gosselin: Kolzum I = Teil el Kolzum (nördlich von Suez).

Kolzum II (= Clysma des röm. Itinerars) = 1° südlicher als Teil el Kolzum am Fuße des Djehel Kolzum.

Clysma I = 'Ain Müsa.

werden können. Er ist wahrscheinlich ein Genitiv Pluralis und zeigt den Tribus an. Ich vermuthe den Namen auf dem Papyrus von Saneha wiedergefunden zu haben. «Als dieser von dem Sati befreit war, nahe dem See von Remuer, ging Saneha mit ihm in die Gegend von Atima, welches unter der Herrschaft des Fürsten von Tennu stand.» Dieses scheint das Wort zu sein, welches Plinius Daneon übersetzt hat, und cs würde demnach einen Nomadenstamm bezeichnen, welcher in der Nähe des Timsah- sees seßhaft war.

P Auch hei Quatremère heißt es im Widerspruch zu seiner obigen Behauptung: Makrizi versichert, daß zu seiner Zeit Kolzum in Trümmern gelegen und an seine Stelle Suez getreten sei.