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zelnen Grasbüscheln besetzt. Das Pflanzmaterial liefert der Strand. Die ausgehobenen Pflanzen sind sehr empfindlich gegen Austrocknen, daher sofort einzuschlagen. Etwaigem Pflanzenmangel wird durch Kämpe leicht abgeholfen. Man pflügt zu dem Ende die Aehren des Strandroggens Furche an Furche und Aehre an Aehre ein, während beim Strandhafer die Körner breitwiirfig gesäet werden. Im dritten Jahre kann dann das Auspflanzen erfolgen.

Haidekrautpflanzungen sind seit etwa 20 Jahren zur Fest­legung der Binnendünen mit gutem Erfolge auf den Dünenbergen ausgeführt. Es darf nur junges Haidekraut verwendet werden. Zu dem Zwecke werden alte Ilaidekrautpartieen in den Dünen grün­den mit scharfer Hacke auf die Wurzel gesetzt und die Ausschläge nach drei Jahren ballenweise ausgehoben und verpflanzt.

Zum Ausheben und Löchermachen dienen die beiden ausgestell­ten keilförmigen Spaten, zum Transport die ebenfalls ausgestellte Pflanzentrage. Beim Einpflanzen (in 0,6 m. Quadratverband) wird der beigebrachte Pflanzspaten zum Einfüttern verwendet.

Zur Kiefernpflanzung wird in neuerer Zeit ausschliesslich Ballenpflanzung angewandt. Kiefernjährlings - Pflanzung hat sich durchaus nicht bewährt. Sie ist ungeachtet der erfolgten Eindeckung von Sand verschüttet, oder vertrocknet oder von Rüsselkäfern (Cur- culio geminatus, coryli, mieans, glaucus) zerstört. Zur Erziehung von Ballenkiefern werden in den frischen Dünengründen Saat-Kämpe angelegt, wobei der Boden flach (0,1 in. tief) umgehackt wird und durch Beimengung von Lehm, auch wohl durch Uebersaat von Heil­samen, eine grössere Bindigkeit erhält. Die Ballenkiefern werden 3- und 4jährig mit Hülfe des ausgestellten Hohlkeilspatens ausge­hoben , auf den bereits erwähnten Pflanzentragen transportirt und auf den Culturstellen unter Beigabe von Füllerde mit Hülfe des Pflanzspatens in Löcher eingepflanzt, 'welche mit dem hohlkeilförmi­gen Löchermacher angefertigt sind. Unerlässlich ist es, sowohl Kiefern- als Haidekraut-Pflanzungen mit Kiefernbusch, Haidekraut oder Ginster unmittelbar nach der Pflanzung zu decken, indem sonst die Pflanzen unfehlbar ausgeweht werden.

Die Culturkosten haben betragen pro 100 Haidekrautpflanzen 4 Sgr. G Pf., pro 100 Ballenkiefern 22 1 / 2 Sgr. Für das Decken sind pro Hectar ohne Anrechnung des Materials durchschnittlich 52 Thlr. verausgabt.

An Cultur- und Bestandsverderbern haben sich in den Dünen ausser den bereits erwähnten grauen Rüsselkäfern, die ausschliess­lich den Kiefernjährlingen schädlich werden, die Blattwespen (Ten- thredo pini, campestris, pallida, rufa) und die Kiefern - Gailmotte (Tortrix resinana) gefährlich gezeigt.

2. Der GenescheDoppelpflug zurBodenbearbeitung in Buchenschlägen, nebst Denkschrift vom Oberförster-Can- didaten Heise.

Der 1809 vom Oberförster Gene zu Mühlenbeck, Reg.-Bez. Stettin, construirte doppelschaarige Pflug, ganz von Eisen, dient zur Bodenbearbeitung in Buchensamenschlägen auf ziemlich ebe­nem, nicht zu sehr mit Steinen und Wurzeln durchsetztem Boden