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sind in neuerer Zeit behufs Verschulung empfindlicher und werthvoller Pflanzen , sowie zur sicheren Erziehung von Stecklingspflanzen Schattenschinne angewandt, deren Ein­richtung das Modell versinnlicht. Die Schirme bestehen aus Stangen, welche so nebeneinander genagelt werden, dass zwischen den Stangen die Hälfte der Fläche für den Licht­einfall offen bleibt. Man unterscheidet Seitenschirme (be­festigte Schirme an den Südseiten), und Deckschirme (be­wegliche, zum Hcrunterlassen eingerichtete Schirme ober­halb der Beete). Die Deckschinne gewähren Schutz gegen Sonne, Platzregen; sie werden heruntergelassen, wenn das Abreifen der Pflanzen befördert -werden soll.

b. Keimkästen. Die in den Forstgärten in Chorin und Neustadt-Ew. ebenfalls mit gutem Erfolge angewendeten Keimkästen, welche das Modell darstellt, dienen zur siche­ren Erziehung von theuren und empfindlichen Pflanzen. Sie bestehen aus dem in der Erde befindlichen, aus Ziegelstei­nen aufgeführten Kasten, dessen Boden hochkantig aus Zie­geln ohne Mörtel zum Schutz gegen Engerlinge hergestellt wird, der zur Saat mit präparirter Erde gefüllt wird und zum Schutze gegen Yögelfrass oben mit einem Drahtgitter gedeckt ist, ferner aus einem beweglichen Schutzschirme von Rohr, welcher zum Schutz gegen Sonne an der Südseite, aufrecht stehend, angebracht ist, gegen Platzregen halb und gegen Nachtfröste ganz niedergelassen werden kann. Eine ausführliche Beschreibung enthält die Zeitschrift für Forst- und Jagdwesen Bd. 1.

c. Saatrillen walze, eine Handwalze mit 2 cm. hoch hervorstehenden, eisenbeschlagenen Reifen zuin Eindrücken der Saatrillen für Kiefern - Jährlingskämpe auf rajoltem Boden, neuerer Zeit im Choriner Forstgarten angewendet.

Preussisclie Staatsforstverwaltimg. Forstmeister Bando zu C-liorin.

(D. A. K. No. 22G.)

Vertilgung der grossen Kiefernraupe durch Theer- ringe, dargestellt durch ein Stück getheerter Kiefern­rinde mit abgefangenen Raupen, durch vier Sorten von Theermitteln (polnischer, schwedischer Holztheer und zwei Proben Raupen 1 eim von Mütze 11 in Stettin), durch eine Schmierbürste zum Aufträgen des Theers, sowie durch eine Tafel mit Erläuterungen.

Bei den im letzten Jahrzehnte in Preussen eingetretenen gross­artigen Verheerungen durch den Kiefernspinner hat sich das Raupen- sanuneln im Winterlager als völlig unzulänglich, dagegen das zuerst vom Oberförster Lange in Glücksburg angewandte und weiter aus­gebildete Theeren als sehr wirksam erwiesen. Dasselbe ist in grösster Ausdehnung mit einem Ivostenaufwande von mehreren Hundert­tausend Thalern in Preussen angewandt worden. Die Stämme in

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