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Ueber die Eigenart der weiblichen Natur und Bestimmung und die daraus gefolgerte Gestaltung des höheren Töchterschulunterrichtes : (eine Preisschrift) / von Julius Zenske
Entstehung
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Motto:Was kein Verstand der Verständigen sieht, .Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth."

Schiller.

Welches ist die Eigenart der weiblichen Uatur und Bestimmung, und wie ist danach -er Unterricht in der höheren Töchterschule

zu gestalten?

Wenn in der Literatur der Frauenfrage hier und da eine gewisse Abgeschmacktheit zu Tage tritt und der Grund davon zum Theil darin liegt, daß die Eigenart der weiblichen Natur und Bestimmung im Allgemeinen zu wenig eingehende Berücksichtigung erfährt, so mußte das von dem Vereine für höhere Töchterschulen in Berlin zur freien Concurrenz gestellte obige Thema bei denjenigen entschieden Anklang finden, welche an der Sache selbstvon Berufes wegen" innigen Antheil nehmen. Zu diesen glaubt der Verfasser sich zählen zu dürfen und versucht es, gestützt auf eine mehrjährige Be­obachtung und praktische Thätigkeit in Schule und Haus, in Nach­folgendem obige Frage nach bestem Vermögen zu beantworten.

Werfen wir zunächst einen Blick auf die physische Natur des Weibes, so tritt uns die zarte Gestalt, die feine Structur, die Sanftheit und Abgerundetheit der Körperfläche entgegen.

Selbst die seelischen Verhältnisse finden im Organismus des Weibes sichtbaren Ausdruck. Während im Manne der Winkel als bestimmter Ausdruck der begrenzten Linie vorherrscht, begegnen wir im Weibe der unbestimmten, verschwimmenden Wellenlinie; beim Manne finden wir Schroffheit, beim Weibe Sanftheit der Formenverhält-

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