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Damit nun auch der Nacken und Oberrücken des schönen Ge­schlechts durch kein spitzes Knochenblatt verunziert und eckig werde, ist das Schulterblatt bis zur Durchsichtigkeit dünn gebildet, dichter auf den Brustkasten angedrückt und die massige Verdickung ihrer Ränder vermieden.

Was die unteren Gliedmaßen betrifft, so sind die weiblichen nicht nur absolut kürzer, als die männlichen, sondern durch ihre Knochen und deren Verhältniß zum Rumpfe so eigenartig gestaltet, daß sie sichtlich denweiblichen Schooß" bilden helfen.

Die Füße des weiblichen Geschlechtes sind nicht nur kleiner, zarter und zierlicher als die männlichen, sondern auch ihre Knochen sind anders mit einander verbunden. Während der männliche Fuß mehr an beiden Seiten ausgeschweift erscheint, ist der weibliche mehr in der mittleren Sohle ausgehöhlt und der Bau desselben characte- risirt neben der Zierlichkeit die Schönheit des Fußes.

Auch die Schönheit der weiblichen Hand beruht einzig und allein auf ihrem Knochenbau. Selbst eine magere Hand wird schön genannt, wenn ihr Bau den vollkommenen weiblichen Typus trägt.

Die Muskeln und Bänder des weiblichen Geschlechts sind aus weicheren Stoffen, als die des männlichen; ihre Zweck kann nur sanfte Bewegung sein.^)

Auch die Muskelkraft des Weibes ist der Qualität der Muskeln entsprechend geringer, als die des Mannes.

Die Blutbewegung des Weibes ist schneller, als die des Mannes, jedoch ohne die dem Manne eigenthümliche Energie. Die Pulsadern sind dünner, durchscheinender, weniger elastisch, daher färbt das durch­scheinende Blut die weibliche Haut röther, aber die dünneren Wände der Adern dehnen sich leichter aus, woher, durch den Druck von Schnürleib und- Strumpfband unterstützt, die schönsten Glieder durch Aderknoten" entstellt werden.

Der geringen Elasticität der Pulsader ist es beizumessen, daß der weibliche Puls, selbst in Aufregung, weicher ist, als der männ­liche, und da das weibliche Herz absolut kleiner ist, als jenes, auch

*)So wie das Weib läuft, hört es auf unmuthig zu sein."

Jean Paul.

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